Video-Hilfe für Schiedsrichter: Kommt Testphase?
London (dpa) - Vertreter der FIFA und der britischen Fußballverbände entscheiden am Samstag, ob Fußball-Ligen in den kommenden Spielzeiten Videobeweise testen.
Zu den Bewerbern auf die Probeläufe gehört auch die Deutsche Fußball Liga (DFL). Es gilt als sicher, dass die acht Stimmberechtigten des International Football Association Board (IFAB) sich für die Tests entscheiden, denn bereits im Januar hatten die Direktoren eine „starke Empfehlung“ ausgesprochen.
Bis die Revolution auf dem Spielfeld Standard wird, dürfte es aber noch mindestens zwei Jahre dauern - zunächst einmal müssen die Testphasen erfolgreich verlaufen. IFAB-Vertreter betonen, dass das Vorhaben andernfalls eingestampft werde.
Auch der neue Präsident des Fußball-Welverbands, Gianni Infantino, will die neue Technik ausprobieren, die in anderen Sportarten längt zum Alltag gehört. Zu seinem ersten bedeutenden Termin als FIFA-Chef im walisischen Cardiff flog er am Freitagabend mit einer Billig-Fluglinie (Easyjet). Er erntete dafür Lob von Fußballfunktionären und Sportjournalisten, die es als Signal einer neuen Bescheidenheit im Weltverband nach dem Ende der Ära Joseph Blatter werteten.
In Cardiff tagt Infantino mit drei weiteren FIFA-Vertretern und Vertretern der Fußballverbände von England, Schottland, Wales und Nordirland. Themen sind auch Dreifachbestrafung nach Notbremsen im Strafraum, Strafbänke und ein vierter Spielerwechsel in der Verlängerung. Jede Änderung der Spielregeln muss mit einer Mehrheit von sechs der acht Stimmen beschlossen werden.