Vier Messi-Tore als Abschiedsgeschenk für Guardiola
Madrid (dpa) - Vier Tore in einem Spiel, 50 Liga-Treffer in einer Saison: Lionel Messi geht unermüdlich auf Torejagd, auch wenn er mit dem FC Barcelona nicht mehr spanischer Fußballmeister werden kann.
Bei Barças 4:0-Sieg gegen den Lokalrivalen Espanyol Barcelona erzielte der Argentinier alle vier Treffer, als Held wurde am Samstagabend jedoch ein anderer gefeiert: Josep Guardiola.
Der Coach saß im Camp-Nou-Stadion zum letzten Mal in einem Heimspiel auf der Trainerbank. Die vier Messi-Tore waren das Abschiedsgeschenk für den Trainer, der Barça zur erfolgreichsten Ära in der Vereinsgeschichte verholfen hat und zum Saisonende sein Amt an den bisherigen Assistenten Tito Vilanova abgibt. „Ich werde Euch sehr vermissen“, sagte Guardiola nach dem Abpfiff in einer bewegenden Ansprache an die Fans, bei der er nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte.
Die Zuschauer hielten selbstgemalte Plakate empor mit Aufschriften wie: „Pep, komm bald zurück. Hier ist Dein Zuhause.“ Die Spieler warfen ihren Trainer in die Luft, wie sie es sonst bei einem Titelgewinn getan hatten. Der gesamte Kader tanzte am Mittelkreis eine Sardana (Volkstanz) und ließ Guardiola auf dem Weg in die Kabine durch ein Spalier schreiten. Der Trainer hatte mit Barça in vier Jahren 13 Titel geholt, darunter drei spanische Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege. Auf die Frage nach einer möglichen Rückkehr sagte Guardiola: „Lassen wir das Leben seinen Weg gehen.“
Messi erhöhte mit dem vierfachen Torgeschenk die Zahl seiner Treffer in der Liga auf 50. So viele Tore hat in den größeren europäischen Ligen seit der Einführung des Goldenen Schuhs noch kein Spieler erzielt. Als bisheriger Rekordhalter war laut Fachblatt „Sport“ der Rumäne Dudu Georgescu registriert, der 1976/77 für Dynamo Bukarest auf 47 Treffer gekommen war.
Messi erhöhte im Kampf mit Cristiano Ronaldo um die Krone des Torschützenkönigs seinen Vorsprung einen Spieltag vor Saisonende auf fünf Treffer. Der Portugiese war beim 2:1-Sieg von Real Madrid beim FC Granada per Elfmeter erfolgreich und kommt nun auf 45 Tore.
Die Partie des neuen Meisters Real bei den gegen den Abstieg kämpfenden Andalusiern endete mit einem Skandal. Granadas ausgewechselter Stürmer Dani Benítez warf Schiedsrichter Clos Gómez eine Wasserflasche an den Kopf. Zwei Granadiner sahen Rot. Den Siegtreffer für Real markierte Granadas Verteidiger David Cortés, der in der Nachspielzeit bei einem missglückten Abwehrversuch den Ball unbedrängt ins eigene Tor schoss.