Vier Münchner im Maracana
Rio de Janeiro (dpa) - Javier Martínez, Dante und Luiz Gustavo setzen im Finale des Confed Cups eine bayerische Tradition fort und bekommen dabei Unterstützung von Schiedsrichter Felix Brych.
In Brasiliens Fußball-Heiligtum Maracanã wird auf jeden Fall ein Münchner den WM-Testlauf gewinnen. Seit 2001 hat das immer mindestens ein Spieler des FC Bayern geschafft.
Das wird sich auch bei der Auflage 2013 am Zuckerhut nicht ändern, wenn der Spanier Martínez die Gastgeber Dante und Luiz Gustavo fordert. An der Seitenlinie wird das Trio einen weiteren Münchner treffen. Referee Brych - beim bayerischen Fußballverband als Abteilungsleiter aktiv - wurde von der FIFA als 4. Offizieller eingeteilt und macht das bajuwarische Quartett im Maracanã sogar als gebürtiger Münchner komplett.
Den Anfang der Bayern-Serie machte 2001 der Franzose Bixente Lizarazu, der mit seinem Lauterer Kollegen Youri Djorkaeff gegen Gastgeber Japan triumphierte. Zwei Jahre später verteidigte „Liza“ mit Bayern-Kompagnon Willy Sagnol den Confed Cup bei der Heimauflage gegen Kamerun. Beim damaligen Afrikachampion mit Trainer Winfried Schäfer stand Mohamadou Idrissou in der Startelf, der seinerzeit für Hannover 96 spielte.
Ausgerechnet das deutsche Turnier 2005 erlebte im Finale von Frankfurt gleich einen wahren Massenauflauf an Bundesliga-Profis. Neben dem Argentinier Diego Placente (Bayer Leverkusen) waren im brasilianischen Siegerteam Roque Junior (Bayer Leverkusen), Gilberto (Hertha BSC) und die beiden Münchner Zé Roberto und Lucio vertreten.
Eben jenem Lucio gelang vier Jahre später sogar der Siegtreffer im Finale von Johannesburg gegen die USA - das bislang einzige Tor eines Bundesliga-Profis in einem Confed-Cup-Finale. Erst kurz darauf wurde er in München aussortiert und wechselte zu Inter Mailand. Seinem damaligen Finalgegner Landon Donovan war bei den Bayern wenige Monate vor dem WM-Testlauf am Kap der Laufpass erteilt worden.
Dieses Schicksal wird so schnell keinen des Trios Martínez, Dante, und Luiz Gustavo ereilen. Allerdings kann sich keiner so ganz sicher sein, im Finale in der Startelf zu stehen. Die besten Chancen hat noch Luiz Gustavo, der während des Turniers das Vertrauen von Seleção-Coach Luiz Felipe Scolari genoss.
Sein Kollege Dante dürfte es schwieriger haben, über eine Reservistenrolle hinauszukommen. Martínez muss auf eine kleine Systemumstellung von Trainer Vicente del Bosque oder auf eine Einwechslung hoffen. Den Mann an der Seitenlinie können alle mit einem herzlichen „Grüß Gott“ begrüßen. Felix Brych wird mit den Münchner Bundesliga-Kollegen sicher gerne ein wenig plaudern.