Vorwürfe gegen Juve-Anhänger: Antisemtische Gesänge
Rom (dpa) - Vertreter jüdischer Organisationen in Italien haben schwere Vorwürfe gegen die Fans des Fußball-Rekordmeisters Juventus Turin erhoben.
Der Präsident der Jüdischen Gemeinschaft, Renzo Gattegna, sagte laut Medienberichten, die Anhänger des Clubs hätten beim 1:0-Sieg über den AC Florenz antisemitische Gesänge angestimmt. „Die Dummheit einiger Randgruppen unter den Fans hat sich wieder einmal gezeigt“, kritisierte er. Gattegna forderte Konsequenzen und lange Stadionverbote für die Verantwortlichen.
Auch Vittorio Pavoncello, der Präsident des jüdischen Sportverbandes in Italien, verlangte ein konsequentes Eingreifen des Vereins und der Verbände. Das Sportgericht der Serie A verhandelte am Montag die Fälle des Spieltags und sollte am Abend sein Urteil verkünden.
Auch die Fans des AC Florenz fielen bei der Partie in Turin negativ auf. Sie präsentierten ein Banner mit dem Schriftzug „-39! Heysel!“ und spielten damit auf die 39 Toten bei einer Massenpanik im Heysel-Stadion in Brüssel 1985 während der Partie zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin an.