Wettskandal: Staatsanwalt fordert Prozess gegen Conte
Rom (dpa) - Der italienische Fußball-Nationaltrainer Antonio Conte muss sich im Wettskandal möglicherweise vor Gericht verantworten.
Der Staatsanwalt von Cremona werde einen Prozess wegen Sportbetrugs gegen den 45-Jährigen beantragen, meldete der „Corriere dello Sport“ am Dienstag. Gegen Conte war bereits seit einiger Zeit wegen einer möglichen Verwicklung in den Skandal ermittelt worden. Es geht um mehrere Partien in seiner Zeit als Trainer beim AC Siena von 2010 bis 2011, bei denen Conte Manipulationen nicht gemeldet haben soll.
Nach Angaben der „Corriere dello Sport“ soll der Staatsanwalt seine Entscheidung in den kommenden Tagen offiziell bekanntgeben. Conte hatte auch mit Blick auf die mögliche Teilnahme an der EM 2016 mit der italienischen Nationalelf auf eine Einstellung der Ermittlungen gehofft. Nun könnte er einen verkürzten Prozess beantragen, um die Vorwürfe gegen ihn vor Beginn des Turniers in Frankreich zu klären. Verbandspräsident Carlo Taveccio erklärte, Conte bleibe weiter Nationalcoach. „Ein Prozess wäre noch keine Verurteilung“, sagte er.
Der frühere Trainer von Meister Juventus Turin war bereits vor einigen Jahren wegen Ergebnisabsprachen für mehrere Monate gesperrt worden. Er hatte die Vorwürfe jedoch stets bestritten. Neben Conte könnten zahlreiche weitere ehemalige und aktuelle Profis, Trainer und Verantwortliche wegen des Skandals vor Gericht gestellt werden.