WM in Katar: Kritik an Blatter aus dem EU-Parlament
Straßburg (dpa) - Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Europäischen Parlament, Barbara Lochbihler, hat Joseph Blatters Haltung zum umstrittenen WM-Gastgeber Katar kritisiert.
„Die menschenrechtliche Lage für Arbeitsmigranten in Katar kann nicht deutlich genug beanstandet werden“, zitierte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ aus einem Brief der Grünen-Politikerin an den Präsidenten des Fußball-Weltverbandes (FIFA). Sie widerspreche Blatter „vehement“. Der 77-Jährige hatte vergangene Woche die Kritik europäischer Medien an dem Golfstaat, der 2022 die Fußball-WM ausrichtet, als „völlig überzogen und ungerechtfertigt“ bezeichnet.
Das EU-Parlament hat Katar bereits vor zwei Wochen aufgefordert, die Arbeitsbedingungen im Land zu verbessern. Der Wüstenstaat solle Zwangsarbeit und Sklaverei vermeiden und keine Wanderarbeiter mehr inhaftieren, die von ihren Dienstherren geflüchtet seien. Auch FIFA-Präsident Blatter hat die Bedingungen für Arbeiter in dem Golfstaat bereits „untragbar“ genannt, zuletzt aber klar gestellt, die WM werde 2022 auf jeden Fall in Katar stattfinden.