WM-Organisation nach Bau-Unfällen: Sicherheit geht vor

São Paulo (dpa) - Die brasilianischen Organisatoren haben bekräftigt, dass die Sicherheit von Arbeitern wegen drohender Bauverzögerungen der WM-Stadien unter keinen Umständen riskiert worden ist.

Der Weltverband FIFA habe an keinem Punkt vorgeschlagen, die Sicherheitsanforderungen zu lockern, betonte der Direktor des FIFA-Büros für die WM in Brasilien, Ron DelMont in São Paulo.

Vize-Sportminister Luis Fernandes meinte zudem, dass er ziemlich sicher sei, dass die Unfallrate in den WM-Spielstätten unter denen in anderen Bausektoren in Brasilien liege. Am Samstag war in der „Arena da Amazônia“ ein Arbeiter aus 35 Metern Höhe abgestürzt und gestorben.

Auf der gleichen Baustelle erlag kurz danach ein Arbeiter einem Herzinfarkt, den seine Angehörigen auf die enorme Arbeitsbelastung zurückführten. „Das ist eine Tragödie für uns alle, aber ich würde das nicht einem übermäßigen (Arbeits-)Druck zuschreiben“, sagte Fernandes.

Die beauftragten Baufirmen an nahezu allen Stadien seien sehr erfahren und global tätig. Im Falle von Verstößen gegen die sehr strengen Arbeitsschutzgesetze Brasiliens kündigte er die volle Bestrafung im Rahmen der Gesetze an. Auf den Baustellen sind derzeit mehrere tausend Arbeiter rund um die Uhr im Einsatz.

Vor dem Unfall in Manaus waren Ende November auf der Baustelle des WM-Eröffnungsstadions in São Paulo zwei Arbeiter ums Leben gekommen, als ein riesiger Kran umgestürzt war. Das Stadion der Millionen-Metropole dürfte erst im April fertig werden. Eigentlich sollten die noch ausstehenden sechs der insgesamt zwölf WM-Stadien alle bis Ende Dezember abnahmebereit sein.