Ailton übersteht die ersten Fitness-Übungen
Die Spieler des KFC Uerdingen absolvieren intensive Laufeinheiten, der Brasilianer macht derweil nur Aufbautraining.
Norderney. "Is’ noch weit?" Es ist kalt, und Ailton will ins Warme. Etwa zehn Minuten dauert der Weg vom Mannschaftshotel "Vier Jahreszeiten" zum Fitnessraum, in dem der "Kugelblitz" seine erste Krafteinheit auf Norderney absolvieren soll. Wegen der Schiene an der verletzten Hand kann der Brasilianer seine Winterjacke nur überstreifen und nicht zu machen. Da liegt es nahe, dass er den Wunsch der Journalisten, am Strand noch ein Foto zu machen, ablehnt: "Nein, danke. Ich geh’ rein."
Drinnen wird es ernst für den neuen Star des KFC Uerdingen. "Wir fangen mit Warmlaufen an." Physiotherapeut Christian André beordert Ailton aufs Laufband. Langsam steigert er das Tempo. "Okay so, Toni?" Der nickt nur, wirkt eher wortkarg. Das letzte Krafttraining scheint schon ein bisschen her zu sein. André kennt aber kein Pardon. Nach der Warmlaufphase ist Ailtons Beinmuskulatur dran. Auf verschiedenen Geräten werden die Oberschenkel trainiert. "Die Muskulatur muss wieder aufgebaut werden", sagt der Physiotherapeut. In Intervall-Form (drei mal zwölf) drückt der 36-jährige Brasilianer mit den Beinen Gewichte. Den großen Elan lässt er aber vermissen.
Eher mürrisch wechselt er von einem Fitnessgerät zum anderen. "In Brasilien bin ich nur gelaufen, lange kein Krafttraining mehr gemacht", gibt er dann auch freimütig zu. So dauert es auch nicht lange, bis sich die Muskeln melden. "Brennt bissche", sagt Ailton und schaut den Physiotherapeuten an. "Das ist gut so. Mach noch ein bisschen weiter", entgegnet André. Nach den Beinen ist Ailtons lädierte Hand dran. "Die Finger müssen bewegt werden, damit keine Folgeschäden entstehen."
Durch die Schnittverletzung sind auch Nerven betroffen, dadurch hat Ailton ein taubes Gefühl in den Fingern. "Das bekommen wir aber wieder hin", ergänzt KFC-Boss Lakis nach dem Training. "Die medizinische Abteilung ist mit dem Heilungsprozess sehr zufrieden." Nach einer guten Stunde hat es Ailton geschafft, die erste Einheit ist zu Ende.
Dann geht es schnell zurück ins Mannschaftshotel - zum Mittagessen. Das nimmt Ailton gemeinsam mit seinen Teamkollegen ein, die eine weitere schwere Laufeinheit am Strand in den Knochen haben. Der Brasilianer macht ein paar Späße. Ein "bissche lache" ist immer gut. Danach geht er zielstrebig zur Mittagsruhe auf sein Einzelzimmer. Ein "bissche schlafe" ist eben auch gut.