Die Betriebssportgruppe der Lakis Group
Der KFC Uerdingen ist und bleibt die Nummer eins im Krefelder Fußball. Das hat er dieser Tage eindrucksvoll beweisen. Mit Schlagzeilen und mit Fußball. Nicht erst seit dem überzeugenden Derbysieg gegen Fischeln.
Das Tamtam mit den Rücktritten von Geschäftsstellenleiter Lutz Spendig sowie den Verwaltungsratmitgliedern Stefan Kaiser und Norbert Kalwa dokumentiert allerdings auch die Zerrissenheit im Verein. Die Immobiliengeschäfte seines Vorsitzenden Lakis mit dem kickenden Personal fördern offensichtlich das vereinsinterne Zerwürfnis.
Das verwundert nicht, weil mit derlei Geschäften ein brachenüblicher Reflex bedient wird. Fußballer waren und sind für Immobilen- und Finanzberater eine lukrative Zielgruppe - ob über Bauherren-Modelle oder mit Ost-Immobilien.
Das Ergebnis solchen Treibens: Ein Drittel der deutschen Profi-Fußballer hat nach der Karriere kein Geld mehr. Kreditfinanzierte Immobiliengeschäfte waren wesentlicher Teil des Problems. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, worauf zu achten ist. Hände weg von Immobilien, außer man bewohnt sie selbst. Und Hände weg von Sachen, die eine Steuerersparnis versprechen.
Dass Lakis die Wintertransfers mit Immobilienverkäufen gekoppelt hat, deutet auf endlich sprudelnde Geldquellen des Unternehmers. Mäzen war er ohnehin nie. Er demonstriert Macht und Einfluss durch Wohltaten am Verein. Die Immobiliengeschäfte lassen vermuten, dass er mit den daraus erworbenen Gewinnen die Gehälter der KFC Spieler finanziert.
Das alles besitzt eine neue Qualität. Weil es konsequent umgesetzt nichts anderes bedeutet, als die Umwandlung des einstigen Werksvereins zu einer Fußball spielenden Betriebssportgruppe der Lakis Group. Ob dieser Prozess, wenn er im Verein überhaupt gewollt ist, seine Krönung in der Rückkehr in den Profi-Fußball findet, ist so unsicher wie eine Immobilie, die auf Sand gebaut ist.