Fußball-Drittligist Christian Dorda ist Uerdingens Dauerbrenner
Der 31-Jährige will in der Rückrunde die Marke von 100 Pflichtspielen für den KFC knacken.
Mit einer Tasse Kaffee in der Hand setzt sich Christian Dorda an den Tisch. Der 31-Jährige wirkt entspannt, so leicht bringt den Linksverteidiger nichts aus der Ruhe. Daran können auch die zuletzt turbulenten Tage beim KFC Uerdingen nichts ändern. Nach dem Toskana-Fiasko hält der Fußball-Drittligist nun seit knapp drei Tagen sein Trainingslager in der Nähe von Venlo ab. „Wir trainieren sehr hart und sind guter Dinge. Ich glaube, wir sind gut eingestellt für die Rückrunde“, sagt Dorda, der beim KFC zu den Dauerbrennern zählt. Zusammen mit Alexander Bittroff und René Vollath ist Dorda der dienstälteste Spieler, aus dem aktuellen Kader hat er mit 97 Pflichtspielen zudem die meisten Einsätze für den KFC absolviert.
In seiner Zeit sind einige Spieler gekommen, andere gegangen. Dorda aber blieb und hat sich auf der Position des Linksverteidigers seit nunmehr zwei Jahren fest etabliert. Dass er auf einem ständig wandelnden Transfermarkt da schon eine kleine Ausnahme bildet, weiß Dorda, sagt: „In der dritten Liga hast du jedes Jahr mindestens zehn, zwölf neue Mitspieler. Das ist mittlerweile normal geworden. Wir sind aber alle Fußballer und haben da so unseren eigenen Humor, da geht es immer schnell, sich an neue Kollegen zu gewöhnen.“
Dordas Karriere begann bei Borussia Mönchengladbach
Der KFC Uerdingen ist Christian Dordas siebte Profistation. Angefangen hat alles bei seinem Heimatverein Borussia Mönchengladbach. Über den SC Wegberg kam er schon im Alter von acht Jahren in die Nachwuchsakademie des Bundesligisten, durchlief dort alle Jugendmannschaften. Bis zur A-Jugend spielte Dorda noch weitaus offensiver auf der linken Außenbahn, doch personelle Engpässe sowie sein starker linker Fuß machten ihn auf der Position des Außenverteidigers wertvoller und brachten ihm letztendlich auch einen Profivertrag bei der Borussia ein. Für den gebürtigen Gladbacher ging ein Traum in der Erfüllung.
Doch der Fußball kann ein schnelllebiges Geschäft sein: In der Hinrunde der Saison 2008/09 spielte Dorda noch vor 80 000 Zuschauern in Dortmund, im Wintertrainingslager riss er sich dann die Patellasehne im rechten Knie. Knapp ein Jahr lang war an Profifußball nicht zu denken, ein weiteres brauchte er, um wieder auf dem Level zu sein, das er vor seiner Verletzung hatte. Den Anschluss in Gladbach schaffte er nicht mehr, die Zeit bei seinem Heimatverein war vorbei. „Was hätte und was wäre – das ist im Fußball immer sehr schwierig“, sagt Dorda heute.
Über Greuther Fürth führte ihn sein Weg anschließend in die Niederlande, die „sportlich schönste Zeit“ seiner Karriere, wie er selber sagt. Unter Peter Bosz spielte Dorda von 2012 bis 2014 bei Heracles Almelo, nahm dort viel für seine Zukunft mit. „Es ist ein anderer Fußball, den man da spielt. Viel mehr Technik, die Plätze sind immer Top. Das ist in Deutschland schon anders, da spielt der Kampf eine viel größere Rolle.“
Mannschaft sei jetzt
auf dem richtigen Weg
Seit 2017 ist Dorda nun beim KFC angekommen. Das Relegations-Rückspiel in Mannheim beschreibt er als einen der besten Momente in seiner Karriere, doch das Ende ist noch nicht erreicht. Die Hinrunde beschreibt er als „durchwachsen“ mit einigen Höhen und einigen Tiefen. Doch die Mannschaft sei auf dem richtigen Weg. „Wir haben alle einen hohen Anspruch und sind in den letzten Wochen noch enger zusammengerückt. Ich glaube, es gibt aber auch noch einige Dinge, in denen wir uns verbessern können. Dazu gehört mal ein Spiel früher in ruhige Gewässer zu fahren, ein 2:0 oder 3:0 zu machen.“