KFC Uerdingen im Trainingslager Katastrophen-Rasen - Abbruch des Trainingslagers ist möglich

Krefeld · Der Platz in Gavorrano ist in einem schlechten Zustand – die Unzufriedenheit bei der Mannschaft und den Verantwortlichen des KFC Uerdingen groß.

Auch Oliver Steurer (l.) und Osayamen Osawe mussten mit den schwierigen Bedingungen in Gavorrano klarkommen.

Foto: Stefan Brauer

Knapp 1300 Kilometer ist der KFC Uerdingen in sein Trainingslager gefahren. Die Umgebung in der Toskana fabelhaft, die Hotelanlage gut, das Essen lecker. Doch zum Urlaub machen sind die Uerdinger nicht in die Provinz Grosetto gefahren. Vielmehr will sich der Drittligist hier die nötige Power für die Rückrunde holen. Und deswegen gibt es wichtigere Dinge, die dem KFC aber schon am ersten von neun Trainingstagen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Spieler und Teamchef hadern mit dem Zustand des Platzes

Als die Mannschaft am Morgen gegen 9.15 Uhr vom Hotel per Bus zur Trainingsanlage gebracht wurde, war die Stimmung noch gut. Durch die Straßen der Kleinstadt Bagno ging es links ab zum „Stadio Comunale“. Doch die Spieler merkten schnell, dass der Rasenplatz keinesfalls in zufriedenstellendem Zustand ist. Hart, sandig, mit vielen kleinen Unebenheiten  war ein geregeltes, temporeiches Passspiel nur schwer möglich. Die Spieler haderten mit dem Platz, waren ebenso unzufrieden wie Teamchef Stefan Reisinger, der am Abend sagte: „Die Bedingungen sind nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir arbeiten jetzt unter Hochdruck, um eine Lösung zu finden, mit der wir zufrieden sind, sodass wir das umsetzen können, was wir uns eigentlich vorgenommen haben.“

Denn das fällt derzeit schwer. Abseits der schon früh erkannten Platzprobleme machte der Rasen nach der Nachmittagseinheit einen noch schlechteren Eindruck. Zahlreiche Spieler rutschten mehrfach weg. in der Mitte bildete sich schon ein kleiner Acker. Keine Verbesserung zu der Situation in der Heimat, wo der KFC derzeit auf dem Platz in Vorst trainiert. Gerade deswegen planten die Uerdinger das Trainingslager bis zum 21. Januar, wollten vor dem Drittliga-Duell gegen Bayern München II (26.1.) möglichst lange unter besten Bedingungen trainieren.

Abruch des Trainingslager ist möglich

Manager Steffen Effenberg, Geschäftsführer Nikolas Weinhart und Reisinger führten den Tag über eine Vielzahl von Gesprächen, durchlaufen derzeit mehrere Optionen. Unter anderem wird nach einer guten Anlage in der näheren Umgebung gesucht, im Radikalfall ist aber auch ein Abbruch möglich. Reisinger sprach davon, dass auch eine Ausweichmöglichkeit in ein anderes Land eine Option sei. „Wir müssen jetzt einfach schauen was möglich und tragbar ist“, sagt der Teamchef.

Während die Verantwortlichen also hinter den Kulissen händeringend nach einer Lösung suchen, versuchen die Spieler sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zwar war die Unzufriedenheit deutlich sichtbar. Doch riss sich das Team in der Folge auch zusammen, versuchte das Beste aus den schlechten Bedingungen zu machen. „Die Jungs haben gut mitgezogen und die Situation zweimal gut angenommen“, meint Reisinger, der am ersten Tag weniger auf konditionelle Übungen gesetzt hat, sondern viel mit dem Ball arbeitete.

So lief das Training

Nach einem kurzen Aufwärmprogramm ging es in zwei Gruppen an den Ball. Anschließend folgte auf einem in der Breite verengten Spielfeld ein Abschlussspiel. Einzelne noch angeschlagene Spieler trainierten auf dem Nebenplatz individuell. Dazu zählten Christian Kinsombi, Osayamen Osawe und auch Manuel Konrad. Jan Kirchhoff, Tom Boere und Frank Evina waren hingegen wieder voll im Mannschaftstraining und konnten auch in der zweiten Einheit am Nachmittag voll mitwirken. Auch dort ließ Reisinger zusammen mit seinem Trainerpartner Daniel Steuernagel viel den Ball laufen. Neuzugang Edvinas Girdvainis absolvierte seine erste Einheit mit dem Team, wurde zunächst als rechter Außenverteidiger und später in der Innenverteidigung eingesetzt.

Am Dienstagmorgen wird die Mannschaft noch den Plan beibehalten und ganz normal im „Stadio Comunale“ trainieren. Ob dies auch in den nächsten Tagen der Fall sein wird, steht allerdings noch in den Sternen.