3. Liga KFC: Gegentorflut und Osawe-Schock

Krefeld · Der KFC Uerdingen verliert sein Heimspiel in der 3. Liga deutlich mit 0:4 gegen den SV Wehen Wiesbaden.

Osayamen Osawe (M.) gab gegen Wiesbaden nach langer Verletzungspause sein Comeback, musste aber nach 15 Minuten erneut verletzt runter.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Der Aufwärtstrend des KFC Uerdingen in der 3. Liga ist gestoppt worden. Am Dienstagabend verlor das Team von Trainer Stefan Krämer im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden in Düsseldorf deutlich mit 0:4 (0:3). Die Partie fand aufgrund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt. Für den KFC war es die dritte Niederlage im sechsten Saisonspiel.

Der Mann des Spiels: Viel schöner können Tore im Fußball kaum sein. Gianluca Korte setzte nach rund einer Stunde Spielzeit im Strafraum zum Fallrückzieher an und versenkte den Ball sehenswert und unhaltbar für KFC-Torwart Lukas Königshofer im Netz. Es war der spielerische Höhepunkt einer sehr einseitigen Partie und ein Treffer, den sowohl Korte als auch die Defensive des KFC Uerdingen wohl nicht so schnell vergessen werden.

Der Aufreger des Spiels: Es hätte die wunderbare Geschichte eines Comebacks werden – und zugleich der schnelle Ausgleich sein können, wenn nicht sogar sein müssen. Doch Osayamen Osawe scheiterte bei seinem Abschluss nach rund einer Viertelstunde am Außennetz. Der Plan von Krämer, mit Osawe über die Außen für Torgefahr zu sorgen, wäre fast aufgegangen. Dann aber bewies Osawe wieder, dass er eben kein Torjäger ist und wurde zu allem Überfluss von Jakov Medic auch noch so heftig am Fuß getroffen, dass er verletzt vom Platz musste. Sekunden zwischen Ausgleich und erneuter Verletzungsmisere.

Die Chronik des Spiels: Trainer Stefan Krämer formierte gegen Wiesbaden einen 4-3-3-Formation mit Rückkehrer Osayamen Osawe in der Startelf. Für den pfeilschnellen Stürmer, der zuletzt an einem Muskelfaserriss litt, musste Sommer-Zugang Gustav Marcussen auf die Bank. Im Mittelfeld ersetzte Dave Gnaase den in dieser Saison bislang überzeugenden Gino Fechner. Der KFC startete forsch. Eine Hereingabe von Kolja Pusch wurde im Strafraum gefährlich abgefälscht, trudelte parallel zur Torlinie am Gehäuse von Tim Boss vorbei. Die Gäste schlugen mit ihrer ersten Torchance zu. Auf Flanke von Gianluca Korte nickte Johannes Wurtz unbedrängt ein. Auf der Gegenseite vergab dannt Osawe die Großchance zum Ausgleich, wurde bei seinem Torabschluss hart bedrängt und verletzte sich am Knöchel. Nach einer Viertelstunde musste Osawe wieder vom Feld. Es war der Anfang vom Ende an diesem Abend für die Krefelder. Gustav Marcussen kam in die Partie.

Der KFC konnte sich in der Folge nicht vom Schock des Gegentreffers und Osawes Ausfall erholen. Wurtz und Maurice Malone belohnten ihr Team noch vor der Pause und stellten auf 3:0 für die Gäste, die zuvor in fünf Partie gerade einmal vier Treffer erzielt hatten. Wie kombinationssicher das Team von Trainer Rüdiger Rehm jedoch ist, bewies nicht zuletzt Gianluca Korte, der nach 63 Minuten per Fallrückzieher die Vorentscheidung am Dienstagabend in Düsseldorf herstellte.

Bei den Hausherren ging offensiv nichts, die Gegentreffer hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Zu allem Überfluss mussten auch noch Tim Albutat und Kolja Pusch verletzt vom Feld. „Wir müssen früher angreifen, die machen mit uns, was sie wollen“, rief KFC-Torhüter Königshofer seinen Mannen noch während des Spiels zu. Mehr muss man zum KFC-Spiel an diesem Abend wohl nicht wissen.