Mario Götze: Der Brasilien-Schreck (mit Video)

Nach überzeugender Leistung gewinnt das DFB-Team gegen Brasilien 3:2.

Stuttgart. Die Deutsche Fußball Liga nannte das Länderspiel gegen Brasilien „blödsinnig“, für den Bundestrainer war das Spiel gegen den fünfmaligen Weltmeister der Aufbruch in Richtung EM 2012. Deutschland gewann das Prestige-Duell durch einen verwandelten Foulelfmeter von Bastian Schweinsteiger, Tore von Mario Götze und André Schürrle, bei Gegentreffern von Robinho und Neymar mit 3:2 (0:0).

Es war ein großer Schritt für Joachim Löw bei seinem 69. Länderspiel im 21. Vergleich gegen das Vorzeigeteam des Weltfußballs. Das letzte Spiel gegen die Brasilianer war das Halbfinale im Confederations Cup 2005, die Mannschaft von Löw-Vorgänger Jürgen Klinsmann verlor in Nürnberg mit 2:3. Löw hat es in Stuttgart viel besser gemacht, und er war zufrieden damit.

„Wenn man sieht, mit welcher Freude gerade die Jungen heute gespielt haben, dann sieht man, dass solche Spiele die Mannschaft weiterbringen. Götze hat eine außergewöhnliche Technik und eine außergewöhnliche Orientierungsfähigkeit. Da sind Dinge, die er genial macht“, sagte der Bundestrainer.

Wie die Deutschen dachten auch die Brasilianer in diesem Spiel, bei der offiziellen Einweihung der neuen Stuttgarter Arena, an ein großes Ziel. Die Brasilianer schauen auf die WM im eigenen Land 2014, die Deutschen auf die EM in Polen und der Ukraine. Löw peilt den Titel an, es wird Zeit für den dreimaligen Weltmeister, endlich wieder ein großes Turnier für sich zu entscheiden.

Für Löw heißen die Gegner in der Vorbereitung auch nicht Norwegen oder Ungarn, sondern Brasilien, die Niederlande (November) und Frankreich (Februar 2012). Der Bundestrainer will Tests gegen die stärksten Gegner, gerade auch für seine jungen Spieler, die sein Programm und sein Konzept sind.

Im Zentrum gegen Brasilien stand Mario Götze von Meister Borussia Dortmund, 19 Jahre jung, einer, der in den Planungen von Löw eine bedeutende Rolle spielt. Und dieser junge Mann, Professorensohn und technisch vielleicht das größte Talent des vergangenen Jahrzehnts in Deutschland, enttäuschte seinen Förderer gegen Brasilien nicht. „Ich habe heute jeden Moment genossen. Die Mannschaft hat gut gespielt und mir auch sehr geholfen. Es lief reibungslos, ich freue mich einfach“, sagte Götze.

Die Deutschen versuchten, die Südamerikaner unter Druck zusetzen, wirkten allerdings zunächst phasenweise gehemmt, weil jeder gegen den Brasilianer unbedingt eigene Fehler vermeiden wollte.

Millionen von Menschen an den Bildschirmen — der Klassiker wurde in 190 Länder der Welt direkt übertragen — sahen eine technisch hochwertige Begegnung, in der der deutschen Mannschaft lediglich der Zug in die Spitze fehlte. Deshalb brachte Löw nach der Halbzeit Miroslav Klose für Gomez und André Schürrle für Podolski.

Lucio foulte Toni Kroos im Strafraum, den fälligen Strafstoß verwandelte Schweinsteiger sicher. Dann traf Götze. Robinho verkürzte mit einem Elfmeter auf 1:2, ehe Schürrle den alten Abstand wieder herstellte. Neymar traf in der 90. Minute noch für die Brasilianer. Die deutsche Mannschaft brachte das aber nicht mehr aus der Fassung.