Özil will mit Titel „Geschichte schreiben“
London (dpa) - In Brasilien will Mesut Özil mit Deutschland „Geschichte schreiben“ - und den WM-Titel erobern. „Wir gehen nicht in das Turnier, um Zweiter zu werden. Unsere Aufgabe ist es, den WM-Titel zu holen“, sagte Özil der Nachrichtenagentur dpa in London.
Der Regisseur blickt zuversichtlich auf das Endturnier: „Noch nie hat eine europäische Mannschaft in Südamerika eine WM gewonnen. Bei so einem Turnier geht es um Kleinigkeiten. Man braucht auch ein bisschen Glück. Wenn wir das haben, können wir Großes erreichen.“
Natürlich gehört der 53-malige Nationalspieler zu jenem vorläufigen 30-Mann-Kader, den Bundestrainer Joachim Löw zunächst für die deutsche WM-Mission zusammengestellt hat. Der Profi des FC Arsenal sieht sich persönlich nach seiner mehr als sechswöchigen Verletzungspause wieder auf einem guten Weg: „Ich fühle mich sehr wohl und bin dankbar, dass ich wieder spielen kann.“ Allerdings räumte der 25-Jährige auch ein: „Ich muss noch meinen Rhythmus finden und an der Ausdauer arbeiten. Aber wir haben mit der Nationalmannschaft ja eine lange Vorbereitung.“
Erst am 16. Juni steigt das erste WM-Gruppenspiel gegen Portugal. Özil ist sicher, der Bundestrainer werde die Spieler perfekt vorbereiten. „Ich freue mich auf das Turnier“, sagte er.
Doch bevor Özil sich komplett auf die WM konzentrieren kann, will er auf der Insel noch eine Mission erfüllen. Am 17. Mai steht er gemeinsam mit den DFB-Kollegen Per Mertesacker und Lukas Podolski im Finale des FA-Cups gegen Hull City. Die Gunners können den ersten Titel seit 2005 gewinnen. „Wir stehen im Endspiel. Jetzt wollen wir das Ding auch holen“, erklärte Özil, für den ein Titel seine durchwachsene erste Saison in England noch veredeln könnte.
Dass die Nationalmannschaft die WM-Vorbereitung dieses Mal mit fast allen WM-Kandidaten komplett durchziehen könne, sei ein Vorteil, meinte Özil. „Es ist wichtig, dass auch die Bayern- und Dortmund-Spieler von Anfang an dabei sind. In den letzten Jahren haben ja immer einige gefehlt.“
Mit einem Halbfinal-Aus wie zuletzt 2010 in Südafrika will sich der Ballkünstler nicht noch einmal begnügen müssen. „Wir haben Spieler in unseren Reihen mit so viel Potenzial, dass wir etwas schaffen können. Und das werden wir auch“, versprach Özil.
Auch seiner Verletzungspause, die ihn im März und Anfang April zum Zuschauen gezwungen hatte, kann er im Nachhinein etwas Positives abgewinnen. „Sie tat meinem Körper gut“, meinte Özil. Die Spiele hätten ihm allerdings gefehlt. „Normalerweise schaue ich nicht so gerne Fußball, wenn ich zu Hause bin, sondern schalte lieber ganz ab. Aber in den sechs Wochen habe ich es doch sehr vermisst“.
Özils Marschroute für Brasilien ist klar: „Unser Ziel ist es, den Titel zu holen. Dafür werden wir alles geben. Wir sind uns bewusst, dass wir in jedem Spiel bis zur letzten Minute Gas geben müssen, denn auch die kleinen Nationen wollen sich gegen Deutschland oder Brasilien natürlich beweisen“, betonte Özil. An die Fans hat er eine Bitte: „Deutschland soll uns die Daumen drücken“.