Oranje: Huntelaar und Co. heiß auf Deutschland
Den Haag (dpa) - Klaas-Jan Huntelaar will trotz gebrochener Nase unbedingt dabei sein, Edson Braafheid träumt bereits von vielen Hoffenheimern in Orange: Die niederländischen Bundesligaprofis sind heiß auf das Testspiel gegen Deutschland in Hamburg am Dienstag.
„Spiele gegen Deutschland sind immer etwas Besonderes“, sagte Schalkes Stürmer Huntelaar in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Neben ihm und Braafheid zählen noch Ryan Babel (Hoffenheim) und der Stuttgarter Khalid Boulahrouz zum Aufgebot des Euroapmeisters von 1988.
Beim enttäuschenden 0:0 des Vize-Weltmeisters gegen die Schweiz am Freitagabend setzte Huntelaar noch aus, gegen Deutschland will der 28-Jährige mit einem speziellen Gesichtsschutz unbedingt auflaufen. „An die Maske, die ich seit Mittwoch im Training trage, habe ich mich jedenfalls gewöhnt“, sagte Huntelaar kämpferisch.
Schließlich will der Angreifer seinen Platz im Sturmzentrum der Niederländer unbedingt verteidigen. Mit zwölf Treffern war der „Hunter“ der erfolgreichste Stürmer der EM-Qualifikation, machte zudem mit 21 Treffern in 20 Pflichtspielen im Schalke-Trikot auf sich aufmerksam. Doch die Konkurrenz im „Oranje“-Team ist groß.
Arjen Robben, Robin van Persie, Dirk Kuyt, Wesley Sneijder, Rafael van der Vaart - Huntelaar muss sich trotz all seiner Treffer strecken, will er bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine zur Stammformation zählen. Zwei Jahre nach der bitteren Finalniederlage gegen Spanien bei der WM in Südafrika gibt es für das Team von Bondscoach Bert van Marwijk im kommenden Sommer nur ein Ziel: den Titel. „Wir wollen zeigen, dass wir noch besser geworden sind und wieder ins Finale kommen“, sagte Huntelaar.
Das Prestigeduell gegen Deutschland auf „heiligem Grund“ (De Telegraaf) in Hamburg ist auf dem Weg dorthin ein echter Prüfstein. „Es wird ein schönes Spiel. Spanien ist die Nummer eins der Welt, dahinter ist es ein Kampf zwischen uns und Deutschland“, sagte Verteidiger Braafheid vor der Partie in der Hansestadt, wo die Niederländer bei der EM 1988 mit 2:1 gegen die DFB-Elf einen ihrer größten Siege errangen.
Wie sein Hoffenheimer Teamkollege Ryan Babel hatte Braafheid in der „Elftal“ zuletzt keine Rolle gespielt. Gegen die Schweiz schenkte ihnen van Marwijk, der vor einer Vertragsverlängerung bis 2016 steht, aber das Vertrauen. „Ich hoffe, dass ich bei der EM dabei bin, aber noch ist es zu früh, darüber zu sprechen“, sagte Babel, der gegen die Schweiz erstmals seit einem Jahr wieder das Oranje-Trikot trug.
Auch Braafheid will van Marwijk gegen Deutschland weiter von seinen Fähigkeiten überzeugen. Neben dem EM-Ticket hat der Linksverteidiger aber noch ein persönliches Interesse an einem Sieg gegen die DFB-Elf. Mit seinen deutschen Kollegen in Hoffenheim hat Braafheid eine Wette laufen. Gewinnt er am Dienstag mit den Niederlanden, müssen Andreas Beck und Co. im Oranje-Trikot trainieren. Siegt Deutschland, muss Braafheid sich das Deutschland-Shirt überstreifen. „Ich freue mich schon auf meine Rückkehr“, sagte Braafheid siegesgewiss.