FIFA-Funktionärin Samoura: Doping in Russlands Fußball nicht weit verbreitet
Moskau (dpa) - FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura sieht kein grundsätzliches Doping-Problem im russischen Fußball.
„Was wir bislang gesehen haben und auf Grundlage der Berichte, kann man nicht von weit verbreitetem Doping im Fußball sprechen“, sagte die Top-Funktionärin des Fußball-Weltverbandes dem englischen Sender BBC in Moskau.
Samoura verteidigte die FIFA gegen Vorwürfe, bislang keinen Kontakt zu Doping-Kronzeuge Grigori Rodschenkow aufgenommen zu haben. „Die normale Prozedur ist, dass die WADA Untersuchungen macht. Deshalb verfolgen wir diese Prozedur“, sagte die Senegalesin. Mit der Welt-Anti-Doping-Agentur stehe man in regelmäßigem Kontakt.
Rodschenkows Anwalt hatte am Wochenende neue Enthüllungen seines Mandanten angekündigt und beklagt, dass die FIFA kein Interesse an den angeblich belastenden Aussagen habe. Samoura versicherte, dass man bei positiven Testergebnissen eingreifen werde. „Wenn es spektakuläre Dinge gibt, werden wir sehr schnell handeln“, sagte sie.
Im Sommer waren in Medienberichten Vorwürfe gegen russische Fußballer, darunter den gesamten WM-Kader von 2014, erhoben worden. Der ebenfalls der Verwicklung in den russischen Doping-Skandal beschuldigte Fußball-Verbandschef und Spitzenpolitiker Witali Mutko hatte am Dienstag erneut alle Vorwürfe zurückgewiesen. „Es ist ein Trend, nur Russland zu beschuldigen“, sagte Mutko der Agentur R-Sport. „Ich kann offen sagen, dass wir nichts zu befürchten haben.“
Am Freitag werden in Moskau die Gruppen für die Fußball-WM 2018 ausgelost. Am kommenden Dienstag entscheidet das Internationale Olympische Komitee über einen Ausschluss russischer Athleten für Winter-Olympia 2018 in Pyeongchang. Mutko reagierte im BBC-Interview sarkastisch auf die Frage nach dem möglichen IOC-Urteil. „Nur die BBC und die 'New York Times' verkünden Entscheidungen des IOC. Ich habe dazu keine Informationen.“