Schenk über Katar: Verbesserungen bei Arbeitsbedingungen
München (dpa) - Sylvia Schenk von der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International sieht leichte Verbesserungen bei den Bedingungen der Arbeiter im WM-Ausrichterland Katar.
„Dass in Katar etwas in Bewegung gebracht werden kann, konnte ich in Doha beim Besuch einer Stadion-Baustelle, bei der das Organisations-Komitee selber Bauherr ist, feststellen“, schrieb die ehemalige Leichtathletin in einem Gastbeitrag für „Focus online“.
Die Ausgestaltung der Arbeitssicherheit und die sozialen Rahmenbedingungen für die Arbeiter seien „gemäß der Standards der „Workers‘ Welfare Unit“ auf ein beispielhaftes Niveau angehoben“ worden, fügte sie hinzu.
Das dürfe aber die ansonsten völlig unzureichenden Strukturen im Land nicht verdecken. „Es fehlt weiterhin an fundamentalen Rechten für die Beschäftigten und an vergleichbaren Bedingungen auf allen anderen Baustellen“, meinte die 63-Jährige. Erst wenn die neuen Standards überall übertragen werden und statt des Kafala-Systems die Normen der Internationalen Arbeitsorganisation gelten, sei etwas erreicht.
Schenk forderte, dass der Weltfußball-Verband FIFA seine derzeitige Führungslosigkeit schnell beendet, „damit das Exekutiv-Komitee der FIFA sich für die notwendigen rechtlichen und tatsächlichen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in Katar einsetzen kann“. Die Vergabe der WM 2022 an das Emirat Katar ist umstritten. Unter anderem stehen die schlechten Bedingungen für die Arbeiter in der Kritik.