Torlinien-Technologie-Test bei Länderspiel in Wembley
Budapest (dpa) - Die umstrittene Torlinien-Technologie wird sechs Tage vor EM-Beginn in einem Länderspiel zwischen England und Belgien im Londoner Wembley-Stadion getestet.
Das teilte der Fußball-Weltverband mit. Die sogenannte Hawk-Eye-Technik wird demnach am 2. Juni bei der Generalprobe der Engländer für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine zum zweiten Mal in einem offiziellen Spiel zum Einsatz kommen. Erster Testlauf der Torkamera war am 16. Mai das Finale des Hampshire FA Senior Cup zwischen Eastleigh FC und AFC Totton in England. Das zweite aktuell von der FIFA getestete System GoalRef wurde zuletzt in der dänischen Superliga auf seine Tauglichkeit geprüft. Ergebnisse wurden und werden vorerst nicht veröffentlicht.
Das für Regelfragen zuständige International Football Association Board (IFAB) will bei einer Sitzung am 2. Juli in Kiew über die mögliche Einführung der Torlinientechnik entscheiden.
Während der Partien haben den FIFA-Angaben zufolge nur die zuständigen Beobachter der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) sowie Vertreter von FIFA und IFAB Zugang zu den möglicherweise erhobenen Ergebnissen. „Sollte es zu einer Situation kommen, in der wir die Torlinientechnik anwenden, wird das von den Schiedsrichtern nicht genutzt“, hieß es in der Erklärung.
Nach gravierenden Fehlentscheidungen bei der WM 2010 hatte FIFA-Chef Joseph Blatter seine Meinung geändert und Tests für Chipball oder Torlinientechnik angekurbelt. UEFA-Präsident Michel Platini dagegen ist ein Befürworter der sogenannten Torrichter.