Viel Arbeit für U21 - Ohne Leno und Volland in England
Paderborn (dpa) - Für die großen Ziele in diesem Sommer müssen die deutschen U21-Fußballer noch mächtig zulegen.
„Wir haben dumme Fehler gemacht und da hat auch das Selbstvertrauen bei dem ein oder anderen Spieler gewackelt“, befand DFB-Trainer Horst Hrubesch nach dem 2:2 (0:1) gegen Rekord-Europameister Italien.
Zweieinhalb Monate vor der EM-Endrunde in Tschechien bleibt dem Junioren-Team nun nur noch das Testspiel gegen England am Montag (20.45) in Middlesbrough. Dabei muss Hrubesch auf die leicht angeschlagenen Kevin Volland und Bernd Leno verzichten.
Für den Trainer war der Test gegen den EM-Zweiten von 2013 enorm wichtig. Auch von dem Spiel gegen England erhofft sich der Coach noch wichtige Eindrücke. „Ich bin doch froh, dass wir gegen so starke Mannschaften spielen, damit wir sehen, wo wir stehen. Ein 8:0 gegen Liechtenstein hilft uns nicht weiter“, sagte Hrubesch. Bis zur EM findet noch ein einwöchiges Trainingslager in Österreich statt, bevor die DFB-Elf in Prag ihre Vorrundenspiele gegen Serbien, Dänemark und Gastgeber Tschechien austragen wird.
Gegen Italien startete die deutsche Mannschaft vor mehr als 11 000 Zuschauern in Paderborn schwungvoll in die Partie, ehe die Gäste zunächst durch Marcello Trotta (38.) und später durch Simone Verdi (78.) zweimal in Führung gingen. Bis dahin hatte trotz einiger guter Möglichkeiten für die deutschen Nachwuchs-Kicker lediglich Leonardo Bittencourt zum 1:2 getroffen. Mit einem verwandelten Foulelfmeter fünf Minuten vor Schluss verhinderte Moritz Leitner in seinem 22. U21-Länderspiel eine Auftaktniederlage im EM-Jahr.
„Gegen solche Gegner muss man was riskieren, da darf man nicht ängstlich sein, wie wir es teilweise waren“, meinte Hrubesch. Immerhin hat die Mannschaft, die phasenweise ihre spielerische Linie verlor, großes Engagement und Moral gezeigt, um die erste Niederlage seit einem Jahr zu verhindern. „Unter dem Strich haben wir vieles umgesetzt und auch spielerische Lösungen gesucht. Das war eine gute Erfahrung“, befand Kaiserslauterns Abwehrspieler Willi Orban.
Auch Weltmeister Matthias Ginter, der fest eingeplant ist für die EM, war mit dem Test zufrieden. „Mit ein bisschen Glück gewinnen wir das Spiel sogar noch, aber das wäre am Ende wohl ein bisschen zu viel des Guten gewesen“, sagte der BVB-Profi, der schon 2013 in Israel bei der U21-EM dabei war.
In England werden dann auch die Auslandsprofis wie Marc-André ter Stegen und Emre Can zum Einsatz kommen. Sein Debüt feierte am Freitag der beim FC Arsenal unter Vertrag stehende Serge Gnabry, der eine Halbzeit auf der linken Seite agieren durfte. Allerdings wirkte er noch recht zurückhaltend. „Er war lange verletzt. Mal sehen, ob wir das bis zur EM hinbekommen“, meinte Hrubesch, der noch etwa 29 bis 30 Kandidaten für seinen letztlich 23 Spieler umfassenden Kader im Blick hat.