Weidenfeller mit Vorfreude - Mertesacker krank
München (dpa) - Die Vorfreude auf den Klassiker-Doppelpack ist groß, besonders der designierte Debütant Roman Weidenfeller fiebert einem ersten Länderspieleinsatz für Deutschland entgegen.
Der 33 Jahre alte Torwart von Borussia Dortmund gehört zu den insgesamt 24 Nationalspielern, die Bundestrainer Joachim Löw am Montag nach München zur Vorbereitung auf die letzten Länderspiele des Jahres eingeladen hatte.
Nicht anreisen kann Per Mertesacker, der an einer Grippe erkrankt ist und deswegen auch am Sonntag seinem Club FC Arsenal im Spiel gegen Manchester United fehlte. „Ob Mertesacker zu einem späteren Zeitpunkt zur Nationalmannschaft stößt, ist noch offen“, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. „Wir haben keine Pflichtspiele mehr vor dem Turnier. Von daher ist es wichtig, dass wir gefordert werden, dass wir gute Testspiele haben. Und ich denke, das ist mit England und Italien gegeben“, erklärte Bayern-Profi Toni Kroos im Vorfeld.
Wichtige WM-Tests, das 100. Länderspiel mit Löw als Chefcoach und das mögliche Weidenfeller-Debüt sind die großen Themen für die zehntägige Tour von München über Mailand bis London. Am Freitag ist Italien der Gegner, vier Tage später folgt in London gegen England der zweite Klassiker. „Das sind große Nationen, besondere Spiele“, sagte Mario Götze. Nicht nur der Neu-Münchner hält Tests gegen Topnationen und potenzielle WM-Kontrahenten für „sehr sinnvoll“ und besser als Testspiele gegen kleinere Länder.
Vor allem das Kräftemessen mit Angstgegner Italien, bei der WM 2006 und der EM 2012 Endstation für das DFB-Team, wollte Löw unter allen Umständen. „Italien ist im taktischen Bereich absolute Weltspitze, die Nationalmannschaft spielt immer auf einem hohen Niveau“, betonte der Bundestrainer. Im Mailänder San Siro wird Löw bei seinem Jubiläumsspiel höchstwahrscheinlich seine bestmögliche Elf aufbieten, einschließlich seiner Nummer 1 im Tor, Manuel Neuer. Der nach langer Wartezeit erstmals berufene Weidenfeller könnte dann im Londoner Wembleystadion zu seinem ersten DFB-Einsatz kommen.
„Ich bin sehr stolz auf die mir entgegengebrachte Anerkennung und bin in freudiger Erwartung, was alles auf mich zukommen wird“, schrieb der Dortmunder Schlussmann auf seiner Facebook-Seite. Die ihm zugedachte Rolle im Nationalteam, die dem Dortmunder sogar eine Chance auf eine WM-Teilnahme in Brasilien eröffnet, hat Weidenfeller schon verinnerlicht. „Ich werde mich komplett in den Dienst der Mannschaft stellen und jegliche Erfahrung aufsaugen.“
Weidenfeller (33) ist nach Stürmer-Routinier Miroslav Klose (35) der älteste Akteur in Löws Klassiker-Kader. Bastian Schweinsteiger, der sich erneut am Sprunggelenk operieren lassen muss, fehlt genauso wie die verletzten Lukas Podolski, Mario Gomez und Ilkay Gündogan.