Wer ist Täter, wer ist Opfer?

Bezirksliga-Torwart Onukogu wird gesperrt.

Bottrop. Weil er eine Flasche in Richtung Publikum geworfen hatte, hat der Fußballverband Niederrhein Ikenna Onukogu, Torwart bei Bezirksligist Hertha Hamborn, bis zum 16. Mai gesperrt.

In der 88. Minute der Partie zwischen Hertha Hamborn und Dostlukspor Bottrop Mitte März hatte der Nigerianer die gegnerischen Fans attackiert, was zu einem Gerangel mit den Zuschauern führte. Der Schiedsrichter brach das Spiel schließlich ab.

Laut eigenen Angaben war der afrikanischstämmige Spieler vor dem Flaschenwurf wiederholt von Zuschauern als „Neger“, „Nigger“ und „Affe“ beschimpft worden.

Dem Nachrichtenportal Der Westen sagte Onukogu: „Ich lasse mir viele Beleidigungen gefallen, aber nicht ,Nigger’, wie sie mich immer wieder genannt haben. Ich weiß, dass ich wohl überreagiert habe, aber ich bin auch nur ein Mensch und kann es nicht ertragen, wegen meiner Hautfarbe beleidigt zu werden.“ Er habe dem Schiedsrichter die Beleidigungen gemeldet.

Im Verfahren des Verbands will der Unparteiische aber von den Schmähungen nichts mitbekommen haben. Auch sonst konnte niemand die Rufe aus dem Publikum bezeugen. Die Bezirksspruchkammer stellte das Verfahren gegen den Verein Dostlukspor Bottrop wegen rassistischer Beleidigung daher ein. Außerdem sprach die Kammer den Bottropern einen 2:0-Sieg zu. Bei Spielabbruch hatten sie mit 1:0 geführt.