Standortfrage WM-Quartier des DFB-Teams: Tendenz in Richtung Moskau
Berlin (dpa) - In der weiterhin offenen WM-Quartierfrage sprechen offenbar mehrere logistische Gründe für ein deutsches Teamhotel in Moskau - trotz der klimatischen Präferenz für den Confed-Cup-Standort Sotschi.
„Jogi Löw mag das gute Wetter, ja“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff. Allerdings dürfe der Aspekt der Reisebelastungen nicht unterschätzt werden. „Die Anforderungen sind recht hoch, das ist nicht immer einfach. Wir wollen die Auslosung abwarten“, sagte Bierhoff in Berlin.
Die deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist bei der Zeremonie am 1. Dezember in Moskau als einer von acht Gruppenköpfen gesetzt. Da Gastgeber Russland die Gruppe A anführen wird, bleiben für das DFB-Team sieben Möglichkeiten mit sieben verschiedenen Spielort-Konstellationen. Bei jeder Variante wird dabei ein Gruppenspiel definitiv in Moskau stattfinden. Die elf russischen WM-Spielorte von Kaliningrad bis Jekaterinburg sind zum Teil mehrere tausend Kilometer voneinander entfernt und liegen in vier verschiedenen Zeitzonen.
Eine Entscheidung für Sotschi könnte im Höchstfall bis zum Finale die doppelte Flugzeit im Vergleich zu einem Quartier in der russischen Hauptstadt ergeben, merkte Bierhoff an. Andere Auslosungsergebnisse könnten hingegen auch für zwei Partien in Sotschi sorgen. Beim Confed Cup in diesem Sommer hatte die DFB-Auswahl fast die ganze Turnierzeit am Schwarzen Meer verbracht und dort „eine richtig gute Zeit“ verbracht, wie Verteidiger Niklas Süle betonte.
Im Gegensatz zum DFB-Team haben sich andere WM-Teilnehmer schon für ein Quartier entschieden. Lionel Messis Argentinier werden im Südosten von Moskau wohnen. Auch die Portugiesen siedeln sich in einem Vorort der russischen Hauptstadt an. Die Engländer haben laut Medienberichten ein Hotel an der Ostsee nordwestlich von St. Petersburg reserviert. Die Brasilianer werden wohl in Sotschi ihr WM-Hotel beziehen.