Beckham lobt Englands „junge Kids“ - 0:0 gegen Honduras

Miami (dpa) - In der Dauer-Debatte um Wayne Rooney beruhigte Altstar David Beckham die besorgte Fußball-Nation. „Wenn gegnerische Teams seinen Namen in der Aufstellung sehen, ängstigt es sie immer noch“, sagte der englische Rekordnationalspieler.

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Mit Fünftagebart und weißem Rundhals-Shirt beobachtete Beckham in Miami das 0:0 der Three Lions gegen Honduras und schickte Rooney & Co. mit verbaler Aufmunterung und Motivation in den WM-Endspurt nach Rio de Janeiro. „Ich werde Wazza immer unterstützen, weil er so ein großes Talent und ein großartiger Spieler für England ist“, sagte Beckham.

Auch in der Generalprobe konnte der in der Heimat von mehreren Alt-Internationalen infrage gestellte Stürmerstar noch nicht seine WM-Form unter Beweis stellen. Dennoch erreichten Rooney & Co. völlig entspannt ihr WM-Lager in Brasiliens Metropole und absolvierten bei Temperaturen von 34 Grad vor der malerischen Kulisse am Aussichtspunkt Morro da Urca ihr erstes Training.

Dabei zeigte sich das Team von Nationaltrainer Roy Hodgson begeistert von den Verhältnissen und der Aussicht auf den Traumstrand Ipanema. „Blick aus meinem Hotelzimmer...Rio de Janeiro baby!!!“, twitterte Alex Oxlade-Chamberlain und veröffentlichte gleich den Foto-Beweis des atemberaubenden Panoramas.

Die Nachrichten über den Gesundheitszustand des 20 Jahre alten Offensivtalents sorgten für weitere Beruhigung im englischen Lager, auch wenn es für einen Start beim WM-Auftakt am 15. Juni gegen Italien voraussichtlich noch nicht reichen dürfte. Fünf Tage nach seiner Innenbandblessur im rechten Knie unternahm der Arsenal-Profi auf dem streng abgeschirmten Militär-Gelände mit einer Schiene zumindest schon wieder Lauftests und auch Sprints. „Er macht gute Fortschritte. Ich denke, dass er es ohne Zweifel zum Turnier schaffen wird“, berichtete Nationaltrainer Hodgson über Oxlade-Chamberlain.

In seiner aufbauenden Ansprache versuchte Beckham auch gleich noch alle Bedenken über die Schlagkräftigkeit des englischen Teams zu zerstreuen. „Die Leute sagen, dass sie besorgt sind, dass junge Kids in ein wichtiges Turnier gehen, aber es gibt keinen Grund, besorgt zu sein“, betonte der 39-Jährige nach der Partie mit reichlich Wetterkapriolen und einer Gewitterunterbrechung von einer Dreiviertelstunde. „Sie sind junge Kids und junge Kids haben immer keine Nerven, wenn sie in Wettbewerbe gehen.“

Die Leistung im letzten Test quittierte Beckham mit erhobenem Daumen - auch wenn es wie schon beim 2:2 gegen Ecuador am vergangenen Mittwoch nicht zum Erfolgserlebnis reichte. Zwar agierte England hoch überlegen, blieb aber gegen ruppig auftretende Mittelamerikaner den letzten Beweis der Torgefährlichkeit schuldig. „Wir hatten drei Wochen Vorbereitung und sie hätten nicht viel besser laufen können, außer dass wir dieses Spiel 1:0 oder 2:0 hätten gewinnen können, aber das hätte auch keinen großen Unterschied gemacht“, sagte der 66 Jahre alte Hodgson, bevor es von Fort Lauderdale gen Rio ging.

Da Hodgson auf die gleiche Startformation wie im ersten Test gegen Peru (3:0) setzte, gab es trotz des zerfahrenen Spielverlaufs einige Erkenntnisse für die WM. So blieb Rooney in der Rolle als Zehner hinter Stürmer Daniel Sturridge wirkungslos, im defensiven Mittelfeld durfte erneut Jordan Henderson neben seinem Liverpool-Teamkollegen Steven Gerrard ran. Noch wollte Hodgson aber nichts über seine Lieblingself für Brasilien verraten: „Wir freuen uns alle sehr darauf - jetzt ist es Zeit für die richtigen Sachen.“