Nationalmannschaft Das ist der DFB-Kader für die WM 2022
Neulinge, alte Bekannte und ein Pechvogel - Nationaltrainer Hansi Flick hat den Kader für die WM in Katar nominiert. Darunter befinden sich einige Überraschungen. Der Überblick.
Der deutsche Nationaltrainer Hansi Flick hat den endgültigen WM-Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekannt gegeben. Mit dabei sind:
Tor: Manuel Neuer, Marc-Andre ter Stegen, Kevin Trapp
Abwehr: Armel Bella Kotchap, Niklas Süle, David Raum, Antonio Rüdiger, Lukas Klostermann, Christian Günter, Thilo Kehrer, Matthias Ginter, Nico Schlotterbeck
Mittelfeld/Sturm: Ilkay Gündogan, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Jonas Hofmann, Jamal Musiala, Serge Gnabry, Leroy Sané, Thomas Müller, Mario Götze, Julian Brandt, Kai Havertz, Karim Adeyemi, Niclas Füllkrug, Youssoufa Moukoko
Götze feiert Comeback in DFB-Elf - nach fünf Jahren ohne Länderspieleinsatz
Mario Götze feiert nach fünf Jahren ohne Länderspieleinsatz ein Comeback bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Bundestrainer Hansi Flick nominierte den 30 Jahre alten Frankfurter am Donnerstag ebenso wie die beiden Nationalmannschafts-Neulinge Youssoufa Moukoko (17) und Niclas Füllkrug (29) für das Turnier in Katar. Die Dortmunder Mats Hummels (33) und der erneut nicht fitte Turnier-Pechvogel Marco Reus (33) gehören nicht zum 26 Spieler umfassenden Aufgebot, das von einem starken Bayern-Block um Kapitän Manuel Neuer angeführt wird.
„Wir haben einen sehr guten Kader, den wir mitnehmen können“, sagte Flick bei der Verkündung der 26 Namen auf dem DFB-Campus. „Wir haben es uns im Trainerteam nicht einfach gemacht. Wir haben viele Dinge durchgespielt, Wenn-dann-Strategien“, sagte der 57-Jährige.
Flick belohnte Offensivspieler Götze, der Deutschland 2014 in Brasilien im Finale gegen Argentinien zum vierten und bislang letzten WM-Titel geschossen hatte, für konstant starke Saisonleistungen bei Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Comeback. „Wir freuen uns auf ihn“, sagte Flick. Götze bestritt sein letztes von bislang 63 Länderspielen vor fünf Jahren beim 2:2 gegen Frankreich in Köln.
Neben Torwart Neuer wird dessen Münchner Vereinskollege Thomas Müller sein viertes WM-Turnier bestreiten. Der FC Bayern stellt mit insgesamt sieben Akteuren auch das größte Kontingent. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Leipzigers Timo Werner und des Wolfsburgers Lukas Nmecha berief Flick Youngster Moukoko und den bei Werder Bremen in dieser Saison regelmäßig treffenden Füllkrug für den Angriff. Moukoko, der am Tag des Eröffnungsspiels am 20. November 18 Jahre alt wird, ist der jüngste WM-Teilnehmer in der DFB-Geschichte.
Der DFB-Tross kommt unmittelbar nach den letzten Ligaspielen am Sonntag in Frankfurt zusammen. Einen Tag später fliegt Flick mit dem WM-Team zunächst in den Oman, wo am kommenden Mittwoch noch ein Testspiel gegen den dortigen Gastgeber stattfindet. Einen Tag später geht es weiter nach Katar ins WM-Quartier ganz im Norden des Landes. Am 23. November startet die Nationalelf gegen Japan in die WM-Endrunde. Weitere Gruppengegner sind Spanien und Costa Rica. Das WM-Finale findet am 18. Dezember statt.
Flick über Pechvogel Marco Reus: „Es tut uns einfach weh“
Die Nicht-Nominierung von Pechvogel Marco Reus für die Fußball-WM in Katar hat Bundestrainer Hansi Flick besonders geschmerzt. „Es tut uns einfach weh, weil wir seine Qualität gut gebrauchen können“, sagte Flick bei der Vorstellung seines Kaders am Donnerstag in Frankfurt am Main: „Ich habe schon oft gesagt, wie sehr ich ihn als Fußballer schätze. Mit seiner Gabe, die er gerade im letzten Drittel hat, tut er jeder Mannschaft gut. Er wird uns fehlen.“
Der 33 Jahre alte Reus hatte sich Mitte September am Fuß verletzt. Nach zwei kurzen Spiel-Comebacks fiel er wieder aus und pausiert aktuell noch. „Er hat alles probiert, um noch auf den WM-Zug aufzuspringen, aber so eine Verletzung braucht seine Zeit“, sagte der Bundestrainer: „Deswegen mussten wir uns entscheiden, ob wir das Risiko eingehen oder nicht.“
Nationalmannschaft: Darum nimmt Flick Moukoko und Füllkrug mit zur WM
Bundestrainer Hansi Flick hat die WM-Berufung der beiden Neulinge Youssoufa Moukoko und Niclas Füllkrug auch mit deren besonderen Qualitäten für die Fußball-Nationalmannschaft begründet. „Er ist einer, der ständig versucht, sich zu verbessern, einer, der der Mannschaft das Vertrauen schenkt, dass immer noch was geht“, sagte Flick am Donnerstag über den Bremer Füllkrug (29), der für Werder in dieser Bundesliga-Saison in 13 Spielen zehn Tore erzielt hat. „Einer, der der Mannschaft dieses Selbstverständnis gibt.“
Es sei „wichtig, dass wir ihn richtig kennenlernen“, sagte Flick. „Er ist einer, der sich mit dieser Rolle, egal wie die aussieht, identifizieren kann, weil er happy, weil er froh ist“.
Der Dortmunder Moukoko (17) sei „schnell, quirlig, hat einen guten Abschluss“, sagte der Bundestrainer. „Wir freuen uns auf beide.“ Moukoko wird am Tag des Eröffnungsspiels am 20. November 18 Jahre alt, er ist dann der jüngste WM-Teilnehmer in der DFB-Geschichte.
Bundestrainer Flick zu Mario Götze: „genialer Fußballer“
Bundestrainer Hansi Flick hat Mario Götze nach dessen Nominierung für die Fußball-WM in Katar in den höchsten Tönen gelobt. „Bei uns steht im Fokus, wie jemand performt. Wir alle wissen, dass Mario ein genialer Fußballer ist, der Gedankenblitze hat. Wenn man die letzten Spiele sieht, war er auf ganz hohem Niveau“, sagte Flick am Donnerstag bei der Nominierung in Frankfurt am Main.
Der 30-Jährige ist im Sommer zu Eintracht Frankfurt gewechselt und hat sich dort noch einmal deutlich gesteigert. Im Nationalteam hat der WM-Siegtorschütze von 2014 seit fünf Jahren nicht mehr gespielt. Die WM findet von 20. November bis 18. Dezember statt.
„Mario freut sich total, dass er dabei ist und wir freuen uns auf ihn“, betonte Bundestrainer Flick. Götze spielte in den vergangenen Wochen in der Bundesliga und in der Champions League besonders stark. Auch Götzes Physis habe sich in dieser Zeit deutlich verbessert. „Er ist topfit und kann dreimal 90 Minuten pro Woche gehen. Er ist ein genialer Fußballer und ein toller Mensch.“