Fifa stellt bin Hammam unter Verdacht
Blatters Gegner gerät rechtzeitig zur Wahl in Bedrängnis.
Frankfurt. Der Kampf um den Thron im Weltfußball wird immer schmutziger: Am 1. Juni wird der neue Fifa-Chef gewählt. Die Kandidaten: Amtsinhaber Joseph Blatter und Herausforderer Mohamed bin Hammam. Die neueste Pointe: Der Katari bin Hammam muss sich kurz vor der Wahl vor der Fifa-Ethik-Kommission wegen möglicher Verstöße im Wahlkampf verantworten. Das amerikanische Exekutivkomitee-Mitglied Chuck Blazer hatte Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke informiert. In dem Bericht gehe es um ein Treffen der Karibischen Fußball-Union (CFU) am 10. und 11. Mai in Trinidad. Details des Verdachts nannte die Fifa nicht, dem Vernehmen nach gehe es aber um Bestechung. Bin Hammam selbst wehrte die Vorwürfe am Mittwoch ab. Es handele sich nur um ein taktisches Manöver, die Vorwürfe würden sich in alle Winde zerstreuen, schrieb der Katarer am Mittwoch auf seiner Homepage.
Die Umstände allerdings lassen Raum für Spekulation: Die nord-, zentralamerikanische und karibische Konföderation Concacaf um ihren Generalsekretär Blazer hat sich bislang noch nicht offiziell geäußert, ob sie bei der Wahl am 1. Juni in Zürich Blatter oder bin Hammam unterstützt. Vier der sechs Erdteilverbände — die Europäer unter dem Dach der Uefa, Südamerika, Ozeanien und Afrika — haben sich bereits für Blatter ausgesprochen.
Betroffen von den Vorwürfen sind neben bin Hammam drei Funktionäre: Fifa-Vizepräsident Jack Warner aus Trinidad & Tobago sowie die CFU-Funktionäre Debbie Minguell und Jason Sylvester. Die Beschuldigten wurden aufgefordert, bis Freitag Stellung zu beziehen. dpa/Red