Weltmeister Khedira dachte 2015 an ein frühes Karriereende
Eppan (dpa) - Weltmeister Sami Khedira hat ein Jahr nach dem WM-Triumph 2014 in Brasilien an ein frühzeitiges Karriereende als Fußball-Profi gedacht.
Der damals 28-Jährige hatte eine enttäuschende Saison bei Real Madrid hinter sich und wechselte schließlich ablösefrei zu Juventus Turin. „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, wann das Ende kommen könnte“, sagte Khedira im WM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Südtirol aktuell dem ZDF und verriet: „Den Gedanken hatte ich vor drei Jahren. Seitdem ich meine Einstellung zum Beruf und auch meine persönliche Einstellung hinterfragt und gewechselt habe, ist dieser Gedanke gar nicht mehr vorhanden.“
2015 habe er sich dagegen intensiv mit einem Ende auseinandergesetzt, „weil ich zu den Besten gehöre und mich mit den Besten messen will. Ich war einfach in der Phase nicht in der Lage, mich mit den Besten messen zu können. Und dann hat es mir einfach auch keinen Spaß mehr gemacht. Dann habe ich mich damit auseinandergesetzt: Entweder ich schaffe wieder den Sprung zu den Allerbesten - oder ich lasse es einfach“, schilderte der 31-Jährige seine damalige Situation im ZDF.
In Turin hat der inzwischen 31-Jährige den Spaß am Fußball wiedergewonnen. Dreimal nacheinander wurde er mit Juve italienischer Meister und Pokalsieger. Sein Leben stellte er nach dem Wechsel aus Spanien nach Italien um, nahm sich einen persönlichen Fitnesscoach.
Im Trainingslager macht der 73-malige Nationalspieler gerade auch körperlich einen sehr guten Eindruck. „Die letzten zwei Jahre habe ich ohne Verletzung durchgespielt, ich fühle mich gut“, berichtete Khedira bei einer Pressekonferenz in Eppan. „Ich bin auf einem guten Level.“ Der Weltmeister ist erster Anwärter auf den Platz neben Champions-League-Sieger Toni Kroos im defensiven Mittelfeld.