Weltmeister-Kapitän Lahm traut DFB-Elf erneuten WM-Triumph zu

Moskau (dpa) - DFB-Chef Reinhard Grindel erwartet zum WM-Auftakt des deutschen Teams einen klaren Sieg, Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm hält seine Nachfolger wieder reif für den ganz großen Triumph.

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Die deutsche Begleit-Delegation um die Titelverteidiger von Joachim Löw präsentiert sich vor dem Start gegen Mexiko am Sonntag (17.00 Uhr) in Moskau äußerst zuversichtlich. „Ich traue der Mannschaft viel zu, sie hat eine große Qualität. Viele Spieler haben Erfahrung auf dem absoluten Topniveau“, sagte Lahm bei einem Besuch des Goethe-Instituts über die deutsche Mannschaft. „Sie gehört absolut zu den Favoriten. Inwieweit es dann am Ende reicht - da gehört viel dazu, die Tagesform und das Quäntchen Glück.“

Der DFB-Ehrenspielführer wird bei seinem Russland-Aufenthalt am Samstag das Spiel von Argentinien gegen Island und tags darauf auch den ersten deutschen Auftritt gegen Mexiko im Stadion anschauen. „Ich glaube, Manuel Neuer wird das Tor sauberhalten, in der Offensive werden wir etwas ausrichten - ich tippe, dass wir 2:0 gewinnen“, sagte Grindel. „Ich freue mich ganz besonders, dass Manuel Neuer wieder fit ist. Ich bin guten Mutes, dass er der beste Torwart dieser WM werden kann.“

Seinem Nachfolger als WM-Kapitän will Lahm dabei keine Ratschläge vor dem Turnier geben. „Es war toll, ihn als zweiten, dritten Kapitän oder als Führungsspieler an meiner Seite zu haben“, betonte der 34-Jährige. „Ich habe meine Karriere beendet, um auch den Weg freizumachen für andere. Und dann muss jeder seinen eigenen Weg als Kapitän finden. Das habe ich versucht zu tun, und das wird Manu genauso machen.“

Der frühere Bayern-Profi Lahm war nach dem deutschen Weltmeistertitel in Brasilien aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und ist inzwischen Botschafter der deutschen Bewerbung für die EM 2024. Am Montag wird der 34-Jährige dann auch auf das Team von Löw treffen und am nächsten Tag wieder in die Heimat fliegen.

Nach Deutschland wurden für die WM mehr als 62 000 Tickets verkauft. Durch die WM werde sich das Verhältnis beider Länder verbessern, äußerte Grindel beim Sommerfest des Kulturinstituts als Hoffnung. „Diese Fans kommen nach Russland mit großer Neugierde und großem Interesse, wie die Russen leben. Ich bin ganz sicher, da werden viele Freundschaften entstehen“, sagte er.

Aus dem Publikum erhielt Grindel dabei die Frage, ob Bundestrainer Joachim Löw nicht zum FC Barcelona wechseln könne. „Jogi Löw hat gerade erst seinen Vertrag unterschrieben. Er wird noch viele Jahre unser Trainer sein“, versprach der DFB-Chef und fügte scherzhaft hinzu: „Jogi Löw bleibt bei uns länger Trainer als die Trainer in Spanien.“ Der spanische Verband hatte kurz vor WM-Start seinen Coach Julen Lopetegui entlassen, nachdem dieser einen Vertrag bei Real Madrid unterschrieben hatte.