Löw als Rasenpapst: Wächst ganz anders als in Europa
Santo André (dpa) - Als Joachim Löw über die erstklassigen Zustände am Trainingsplatz sinnierte, entpuppte sich der Bundestrainer als wahrer Rasenpapst. „Er wächst ein bisschen anders als in Europa: nicht nur nach oben, sondern auch in die Breite“, erklärte der Bundestrainer in Santo André.
Mit 22 Millimetern habe der Rasen die selbe Länge und sei genauso beschaffen wie der in den Stadien, die alle in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet seien, berichtete Löw. So wurde auch der Trainingsplatz errichtet. „Wir haben hier wirklich gute Bedingungen.“ Spezialist Rainer Ernst hat das Projekt über Monate begleitet „und hat das super hinbekommen“, meinte der DFB-Chefcoach.
Rasenexperte Ernst flog zehnmal zwischen Deutschland und Brasilien hin und her, um dem DFB-Team das passende Grün zu bereiten. „Wir mussten die Tiere umsiedeln, es gab auf dem Gelände jede Menge Skorpione, Schlangen, Echsen. Und wir mussten dafür sorgen, das nötige Material und die Maschinen herbeizuschaffen“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“. Das sei nicht so einfach wie in Deutschland, „wo ein Anruf genügt. In Brasilien läuft alles ein bisschen gemächlicher. Da müssen sie erst mal 200 Lkw organisieren, die innerhalb von vier Tagen 3000 Tonnen Sand anliefern.“
Laut Ernst gibt es nur eine Rasenart, die sich den verschiedenen Klimazonen Brasiliens anpasst und gut wächst. „Das ist das sogenannte Bermuda-Gras. Der botanische Name ist Cynodon dactylon. Da gibt es verschiedene Sorten und Züchtungen. Wir haben auf dem Trainingsplatz der deutschen Mannschaft zum Beispiel die Sorte „Celebration“. Einfach weil die dort sehr gut wächst, weil sie sehr feinblättrig ist“, schilderte der Landschaftsarchitekt einmal in der „Süddeutschen Zeitung“. Ob Löw sogar auch das gewusst hätte?