Achtung Außenseiter: Uruguay ist vor Costa Rica gewarnt
Belo Horizonte (dpa) - Nach der Schnellheilung von Luis Suárez soll für Uruguay die Neuauflage des „Maracanazo“ mit einem Sieg über Außenseiter Costa Rica beginnen.
In nur drei Worten gab der Torschützenkönig der Premier League die Marschroute für den WM-Halbfinalisten von 2010 bei der WM in Brasilien vor: „Vamos Uruguay, vamos!!!!!“
Die Wiederholung des denkwürdigen WM-Triumphs vor 64 Jahren mit dem Sieg im letzten Spiel gegen die damals auch gastgebenden Brasilianer ist der Wunsch aller Uruguayer. Ein schlechter Start gegen die Costa Ricaner mit dem Mainzer Bundesligaspieler Junior Diaz könnte die „Celeste“ aber nach nur einem Spiel schon in Bedrängnis bringen: Nach der WM-Auftaktpartie in Fortaleza, die der deutsche Schiedsrichter Felix Brych leiten wird, warten auf Uruguay die europäischen Fußball-Nationen England und Italien.
Und so einfach geschlagen geben will sich Costa Rica auch nicht. „Wir treffen auf starke Gegner, aber natürlich wollen wir in die nächste Runde kommen“, sagte Diaz in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.“ Und Verteidiger Cristian Gamboa versprach auf Twitter: „Der Traum eines ganzen Landes beginnt...Wir werden mehr als alles geben!!“
Für die „Ticos“ ist es erst die vierte WM-Teilnahme nach 1990, 2002 und 2006. Der gesamte Kader bringt es zusammen nicht einmal auf zehn WM-Spiele. Bei Gegner Uruguay, Titelträger 1930 und 1950, hat deutlich mehr als die Hälfte der 23 Spieler schon WM-Erfahrung. Dennoch beteuert Torwart Fernando Muslera von Galatasaray Istanbul: „Costa Rica ist keineswegs der große Underdog in der Gruppe.“
Die Mannschaft von Trainer Jorge Luis Pinto habe sich gut weiter entwickelt und sei sehr gut eingespielt. Hinzu kommt, dass Uruguay vor vier Jahren in den Playoffs fast an dem Team aus Mittelamerika gescheitert wäre. „Es ist ein Merkmal des uruguayischen Fußball, dass wir aus der Asche aufsteigen“, meinte unmittelbar vor dem WM-Start jedoch Uruguays Kapitän Diego Lugano weiter: „In den härtesten Momenten, haben wir noch mehr zusammengehalten.“
So schaffte es Uruguay, ein Land mit 3,38 Millionen Einwohnern im Gegensatz zu 4,6 Millionen in Costa Rica schon zweimal bis an die Weltspitze. Dreimal wurde das Land WM-Vierter, zuletzt 2010 als die deutsche Mannschaft das kleine Finale gegen Diego Forlán & Co gewann. Dass der - obgleich in die Jahre gekommene - Spieler der WM in Südafrika nicht mal mehr der Topstar der Mannschaft ist, sagt einiges über deren Qualität aus.
Neben Liverpools einstigem „Beißer“ Suárez gehören ein Edinson Cavani vom französischen Meister Paris St. Germain im Sturm oder ein Diego Godin vom Champions-League-Finalisten und spanischen Meister Atlético Madrid zu Topleuten in den europäischen Ligen. Dennoch betont Torwart Muslera: „Natürlich wollen unsere Fans, dass wir den WM-Titel holen, aber unser vorrangiges Ziel ist es, die Gruppenphase zu überstehen.
Kapitän Lugano preschte da schon forscher vor. „Die einzige WM, die in Brasilien gespielt wurde, wurde von Uruguay gewonnen. Daher haben es die Geschichte und die Legende uns zur Pflicht gemacht, hier zu sein“, meinte er.