Martínez warnt vor Oranje: „Spieler von Weltformat“

Curitiba (dpa) - Selbst Weltmeister Spanien hat vor der Oranje-Offensive einen Heidenrespekt. „Das sind Spieler von Weltformat“, warnte Defensivspezialist Javi Martínez zwei Tage vor der Neuauflage des vergangenen WM-Finales gegen die Niederlande vor diesem Wirbel-Trio.

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„Ihre größte Gefahr sind die drei Spieler vorne: van Persie, Sneijder und Robben“, erklärte Martínez. Angst lösen aber auch diese Stars bei der „selección“ nicht aus. „Wir haben die Mentalität, immer zu gewinnen, wir sind ein Siegerteam“, versicherte Mittelfeldmann Koke im Trainingsquartier „CT do Caju“ in Curitiba.

Martínez kennt vor allem seinen Münchner Mannschaftskollegen Robben aus dem Eff-eff. „Er nutzt geschickt die Räume. Wir müssen ihn sehr gut kontrollieren“, sagte der 25-Jährige. Mithelfen kann Martínez dabei wohl zumindest von Beginn an nicht. Trainer Vicente del Bosque setzt in diesem Schlüsselspiel am Freitag in Salvador auf andere. Auch Koke vom Meister Atlético Madrid muss sich mit einer Reservistenrolle begnügen.

Tags zuvor hatte Martínez mit Robben noch telefoniert. Aber zum Inhalt des Gesprächs sagte er nichts. Vielmehr erinnerte der Schlaks an den historischen Titel-Triumph vor vier Jahren. Durch ein Tor von Andrés Iniesta in der Verlängerung hatte Spanien 1:0 gewonnen. „Für Holland war das ein schwerer Schlag und auch für ihn wegen der vergebenen Riesenchance gegen Iker“, sagte Martínez. Keeper Iker Casillas hatte gegen Robben mit einer brillanten Fußabwehr einen Rückstand verhindert.

Angst vor einem erneuten Fehlstart wie 2010 beim peinlichen 0:1 gegen die Schweiz, und das als Europameister, grassiert keine beim Titelverteidiger. Aber natürlich herrsche vor dem ersten Spiel immer ein gewisser Druck, räumte Martínez ein. „Das ist logisch. „Wenn man die erste Partie verliert, kann man sich in der zweiten keine weitere Niederlage leisten.“ Ein Auftaktsieg gebe indes extra Vertrauen. „Wir wollen gut starten und wissen, dass alle Teams gegen den Weltmeister extrem motiviert sind.“

Kein großes Thema ist im Team die große Hitze in Salvador. Beim Confederations-Cup sei es auch sehr heiß gewesen, sagte Martínez. Aber das sei es auch in Spanien. „Wir wissen, wie man sich da anpasst.“ Nicht von ungefähr entschied sich del Bosque dieses Mal für Curitiba als Standort: In der Regen-Hauptstadt Brasiliens herrschen derzeit eher kühle Temperaturen um die 16 Grad. Vor einem Jahr logierte „la Roja“ im Glutofen Fortaleza - und zog nun die Konsequenzen aus dieser negativen Erfahrung.

Und gar kein Thema ist bei den Spielern, dass sie gegen die Niederlande in weißen statt ihren traditionellen roten Trikots antreten müssen. „Wir spielen, nicht das Hemd“, konterte Koke eine diesbezügliche Frage leicht genervt. Und Martínez merkte trocken an: „Wir fühlen uns in jedem Trikot wohl. Egal welches, wir wollen gewinnen.“