Regionalliga Rücktritts-Wirrwarr beim KFC Uerdingen

Krefeld · Ausscheiden der Vorstände Kahstein und Röthig für Sonntag angekündigt, nun Dienstag geplant.

Auf der KFC-Geschäftstelle werden Positionen getauscht.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Beim KFC Uerdingen kehrt keine Ruhe ein. Deutlich äußerten die Mitglieder des Regionalligisten auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche ihren Unmut über die Vorstandsmitglieder Peter Kahstein und Dirk Röthig und empfahlen dem Verwaltungsrat mit einer beinahe erdrückenden Mehrheit die Abberufung Kahsteins und Röthigs. Das Kontrollgremium wiederum versprach den Mitgliedern umgehend eine Folgeleistung dieser Empfehlung und berief vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt bereits Christian Ritzenfeld und Dmitry Voronov als neue Vorstandsmitglieder und erklärte am Sonntag, dass Kahstein und Röthig in Folge eines eigenen Rücktritts noch am Wochenende aus dem Vorstand ausscheiden. Eine Aussage, die die beiden ausscheidenden Vorstandsmitglieder wohl nicht unterschreiben, so blieb ein Rücktritt am Montag aus und wurde durch ein Statement Kahsteins und Röthigs ersetzt: „Am 25.02.2025 werden wir, Peter Kahstein und Dirk Röthig, unsere Vorstandsämter beim KFC Uerdingen niederlegen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschen dem Verein für die Zukunft alles Gute.“

Vorsitzender Platzer ist
voller Tatendrang

Ein Rücktritt, der nun sieben Tage nach einem eindeutigen Mitgliedervotum stattfindet, zudem um mehrere Tage aufgeschoben wird – die Frage nach dem Warum beantworten Kahstein und Röthig in ihrem Statement nicht, führen stattdessen aus, dass sie ihre Aufgaben stets nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt hätten und es während ihrer Amtszeit Unregelmäßigkeiten noch Verluste von Vereinsvermögen gegeben habe. Während Kahstein im WZ-Gespräch vor zwei Wochen noch einen vorzeitigen Rücktritt ausschloss, äußert er sich im Statement gemeinsam mit Röthig auch zur Zukunft des Regionalligisten und einer möglichen bevorstehenden Insolvenz: „Der Insolvenzverwalter hat Herrn Eser und Herrn Platzer eine Frist bis zum 15. März 2025 gesetzt, um die ausstehenden Beträge zu überweisen und so die Insolvenz abzuwenden. (…) Sollte es zur Insolvenz kommen, sind wir überzeugt, dass durchdachte Konzepte von kompetenten Personen der Mitgliederversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden.“

Kam es auf der untersagten und umgewandelten Mitgliederversammlung der Uerdinger nicht zu einer Neuwahl des Verwaltungsrats, für den sich bisher nur Jörg Wieczorek öffentlich positionierte, wurden stattdessen infolge der Informationsversammlung Ritzenfeld und Voronov als Vorstandsmitglieder ernannt. Eine Entscheidung, die Vorstandsvorsitzender Thomas Platzer begrüße, wie er am Sonntagabend in den sozialen Medien kundtat: „Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir mit großem Tatendrang angehen und bewältigen wollen. Dafür brauchen wir sowohl Eure volle Unterstützung, als auch Eure Geduld und Nachsicht, auch wenn es hier und da mal zwicken sollte.“