Notizen von der Fußball-Weltmeisterschaft
Berlin (dpa) - Die Notizen von der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.
VORFREUDE: Zum WM-Beginn am Donnerstag erschien in Italien die größte Sporttageszeitung des Landes, die „Gazzetta dello Sport“, mit einer Sonderausgabe im Azurblau der Nationalelf anstatt im typischen Rosa - zum allerersten Mal in der Geschichte der Zeitung.
WACHSWEICH: Mesut Özil und Cristiano Ronaldo sind bereits vor dem WM-Vorrundenspiel Deutschland-Portugal am Montag aufeinandergetroffen - zumindest in Form ihrer Wachszwillinge. Das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds tourt gerade mit den beiden Fußballstars durch Deutschland, um Werbung für seine Ausstellung zu machen, in der sieben Nationalkicker aus Wachs in den aktuellen WM-Trikots zu sehen sind. Nach dem Auftakt vor dem Brandenburger Tor in Berlin zogen die beiden Wachs-Kontrahenten am Donnerstag vor dem Römer in Frankfurt die Blicke von Touristen und Einheimischen auf sich.
JAPAN-KUCHEN: Um den Japanern die WM in Brasilien zu versüßen, bietet der Bäckereikonzern Juchheim im ganzen Land der aufgehenden Sonne Kuchen in Form eines Fußballs an. Auf der runden Süßigkeit prangt zudem der deutsche Schriftzug „Fußballfieber 2014“, wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Donnerstag zum Auftakt des zweitägigen Sonderverkaufs meldete. Die in Kobe ansässige Firma Juchheim ist in Japan unter anderem für den Baumkuchen berühmt, den einst der deutsche Konditor Karl Joseph Wilhelm Juchheim nach Nippon brachte und der heute eine der beliebtesten Backwaren überhaupt ist.
TOURISMUS-MAGNET: Die Nationalmannschaft von Honduras soll mehr Besucher nach Porto Feliz anlocken. Bürgermeister Levi Rodrigues hofft daruf, dass vor allem honduranische Fußballfans sehen wollen, wie und wo „Los Catrachos“ wohnen. „Alles ist bereit“, versicherte er und wies auf weitere Sehenswürdigkeiten in der rund 110 Kilometer von Sao Paulo entfernt liegenden Kommune hin. Honduras logiert während der Copa do Mundo im Trainingskomplex „Academia Traffic“.
EBENBILD: Neben Fotos der englischen Spieler ist auch ein Abbild von Coach Roy Hodgson überlebensgroß auf die Wand im WM-Medienzentrum der englischen Nationalmannschaft gedruckt. Sehr zum Missfallen des 66-Jährigen. „Das wurde von den Sponsoren entschieden“, erklärte der uneitle Trainer. „Würde ich es gerne sehen, wenn es entfernt wird? Die Antwort ist: Absolut.“
FLÜSTERTON: Die Szenen wirken bisweilen skurril. Während manch einer Pressekonferenz ziehen Journalisten die Volunteers schon mal ganz nah an sich ran und lauschen andächtig. Warum das ganze? Wer des Portugiesischen nicht mächtig ist, aber zum Beispiel in Manaus einer Sitzung in der Landessprache folgen will, ist auf die simultanen Übersetzerdienste der freiwilligen Helfer angewiesen. Man schnappt sich dann einen der fleißigen Volunteers und lauscht dem Flüstern.
FALSCHER RONALDINHO: Da standen sie sich auf einmal wieder gegenüber. Lionel Messi und Ronaldinho. Einst gute Kumpels, als der Brasilianer noch beim FC Barcelona spielte. Nun aber kniete er vor dem herzhaft lachenden Argentinier nieder. Und der soll beim ersten öffentlichen Training der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft sogar verdutzt gefragt haben, was er (Ronaldinho) hier mache. Ein bisschen Spaß, könnte man wohl sagen: Es handelte sich nämlich nur um ein - allerdings täuschend ähnliches - Double des ehemaligen Weltmeisters aus dem WM-Gastgeberland.