WM-Aus gegen England Schweden zwischen Frust und Stolz - Forsberg tragische Figur
Samara (dpa) - Seinen Abgang von der großen WM-Bühne hatte sich Emil Forsberg ganz anders vorgestellt. Die Weltmeisterschaft in Russland sollte sein Turnier werden, auch um sich für internationale Topclubs zu empfehlen.
Doch am Samstag schlich der Profi von RB Leipzig völlig bedröppelt durch die Katakomben der Samara Arena. Nicht einen Torschuss hatte er bei der 0:2 (0:1)-Viertelfinalniederlage der Schweden gegen England abgegeben. Zu allem Überfluss verlor er vor dem 0:1 auch noch das entscheidende Kopfball-Duell gegen den 14 Zentimeter größeren Harry Maguire. Es war quasi das I-Tüpfelchen auf ein für Forsberg enttäuschend verlaufendes Turnier.
„Meine eigene Leistung ist nichts, worüber es jetzt zu reden gilt“, sagte Forsberg nach dem WM-Aus. „Natürlich hätte ich gerne vier Tore geschossen und fünf Assists gegeben, aber ich habe das gemacht, was von mir verlangt wurde“, sagte der Mittelfeldregisseur. Und das war im Konzept von Schwedens Trainer Janne Andersson eben vor allem die Arbeit fürs Kollektiv.
Vier Spiele lang funktionierte das in Russland auch sehr gut, doch gegen England waren die Skandinavier trotz einiger guter Möglichkeiten am Ende chancenlos. „Es tut natürlich weh. Wir wollten mehr, aber wir haben gegen einen guten Gegner verloren. Am Ende war der Tank leer“, sagte Forsberg im ARD-Hörfunk.
Über seine Zukunft wollte Forsberg nach dem bitteren WM-Aus nicht sprechen. Ob er in Leipzig bleibt, was er zur dortigen Trainerfrage sagt - das alles war für ihn in der Stunde der Enttäuschung erst einmal kein Thema. Auch Bremens Ludwig Augustinsson wollte nach der Partie nicht darüber reden, wie es weitergeht. „Erst einmal Urlaub“, sagte der Linksverteidiger. Mit dem Turnier zeigte sich Augustinsson insgesamt sehr zufrieden. „Natürlich sind wir jetzt erst einmal sehr enttäuscht. Aber ich denke, in ein paar Tagen werden wir merken, dass es eine gute WM war und es als eine wertvolle Erfahrung sehen.“