Scolari kontert Van Gaal: „Esel oder böswillig“
Brasília (dpa) - Mit deutlichen Worten hat Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari die Kritik seines niederländischen Kollegen Louis van Gaal am WM-Spielplan gekontert.
„Einige sind Esel oder böswillig, wenn sie sagen, dass wir uns unseren Gegner aussuchen“, sagte Scolari bei der Pressekonferenz vor dem Spiel des WM-Gastgebers an diesem Montag gegen Kamerun in Brasília. „Wir können uns unseren Gegner nicht aussuchen, wir müssen erstmal weiterkommen.“
Einen Tag vor dem letzten WM-Vorrundenspiel gegen Chile hatte van Gaal den Fußball-Weltverband FIFA kritisiert. Der frühere Bayern-Coach stört sich daran, dass das Finale der Gruppe B in São Paulo am Montag entgegen der Praxis an den ersten beiden Spieltagen vor dem letzten Spiel der Brasilianer in der Gruppe A stattfindet. Der WM-Gastgeber weiß deshalb schon bei Anpfiff seiner Partie, wer seine möglichen Gegner im Achtelfinale sind. „Das ist kein Fair Play und eine merkwürdige Entscheidung der FIFA“, kritisierte van Gaal.
Scolari wiederum findet das respektlos gegenüber Kamerun. „Wenn jemand sagt, dass Brasilien seinen Gegner aussucht, ist das eine gewisse Missachtung Kameruns. Das stört mich“, betonte der 65-Jährige mit Nachdruck. Kamerun habe ein Spiel mit 0:1 verloren und eines mit 0:4, als das Team nach der Pause nur noch zu zehnt war. „Aber manche Trainer verstehen das nicht, oder sind böswillig“, erklärte er.
Den Brasilianern reicht gegen die bereits ausgeschiedenen Afrikaner ein Unentschieden zum Einzug in das Achtelfinale, wo Chile oder die Niederlande ein harter Gegner für den Rekord-Weltmeister sein können.