Studie: Zu viel Talent kann Sportmannschaft schaden
New York (dpa) - Zu viele Özils, Götzes und Schweinsteigers in einer Mannschaft könnten einer wissenschaftlichen Studie zufolge die Aussichten auf einen WM-Titel schmälern.
Forschungen hätten ergeben, dass es ab einem bestimmten Punkt für die Leistung einer Sportmannschaft von Nachteil sei, wenn immer mehr Supertalente dazugeholt würden, teilten Wissenschaftler um Roderick Swaab von der Insead-Wirtschaftsuniversität mit Hauptsitz im französischen Fontainebleau mit. Ihre Studie, für die sie unter anderem Daten von der Fußball-WM 2010 und zahlreichen Basketball- und Baseballspielen in den USA ausgewertet haben, veröffentlichten sie im Fachjournal „Psychological Science“.
Zu viele individuelle Supertalente in einer Mannschaft können demnach die Bereitschaft der Spieler verringern, zusammenzuarbeiten. Darunter leide das Teamwork und die Gesamtleistung der Mannschaft. Dieser sogenannte „zu-viel-Talent-Effekt“ betreffe allerdings nur Sportarten, bei denen Teamwork von hoher Bedeutung sei - wie etwa Fußball, Basketball oder American Football. „Bei der WM 2014 erwarten wir wieder viele beeindruckende Mannschaftsaufstellungen voller toptalentierter Spieler“, sagte Swaab laut Mitteilung. „Aber Trainer, die nur Superstars für ihre Mannschaft aussuchen, könnten - entgegen den allgemeinen Erwartungen - möglicherweise als erste aus Brasilien abreisen.“