Testsiege für Spanien und England - Drmic erlöst Schweiz
London (dpa) - Weltmeister Spanien und England haben in ihren ersten Tests für die Fußball-WM jeweils souveräne Siege gefeiert. Die Iberer bezwangen Bolivien hochverdient mit 2:0 (0:0), die Three Lions setzten sich nach Startschwierigkeiten offensiv überzeugend mit 3:0 (1:0) gegen Peru durch.
Die Schweiz hatte beim 1:0 (0:0) gegen Jamaika deutlich mehr Probleme, Bundesliga-Profi Josip Drmic sorgte für den späten Siegtreffer (83. Minute). Der Iran konnte hingegen auch im dritten WM-Vorbereitungsspiel nicht zum ersten Mal gewinnen und enttäuschte beim 1:1 (0:1) gegen Angola.
Bei seiner ersten Kaderberufung seit elf Monaten sorgte Fernando Torres gleich per Foulelfmeter (51.) für den ersten spanischen Treffer. Andres Iniesta entschied die Partie endgültig (84.) für den Titelträger, der sich zwei Wochen vor Beginn der WM in Brasilien allerdings ineffektiv präsentierte. Bayerns Javi Martinez stand in der Startformation der Spanier.
Englands Stürmer Daniel Sturridge erzielte in London vor den Augen von Prinz William nach einer schönen Einzelleistung mit einem Schuss von der Strafraumgrenze die Führung (32.). Jeweils nach Ecken sorgten die Innenverteidiger Gary Cahill (65.) per Kopf und Phil Jagielka (70.) dank eines Torwart-Fehlers für die weiteren Treffer. „Es war schwierig, sie haben gut verteidigt“, gab Sturridge zu.
Die Three Lions taten sich zunächst mit der ruppigen Spielweise der Südamerikaner schwer und offenbarten Schwächen in der Verteidigung. Erst der Führungstreffer gab England Sicherheit, Stürmerstar Wayne Rooney konnte sich nach überstandener Leistenblessur hinter Sturridge jedoch noch nicht auszeichnen. Der Angreifer von Manchester United ging nach dem 2:0 für Raheem Sterling vom Feld.
Am Sonntag reist England ins dritte Trainingslager nach Miami, dort stehen weitere Testspiele gegen Ecuador und Honduras an. Bei der WM trifft der Weltmeister von 1966 auf Italien, Uruguay und Costa Rica.
Der Neu-Leverkusener Drmic bewahrte die Schweiz vor einer Blamage. „Es war wichtig, dass das Tor noch fiel, auch weil ich zuvor eine große Chance ausgelassen hatte. Es war ein guter Test, sie haben es uns nicht einfach gemacht“, sagte der frühere Nürnberger. Vor seinem Treffer fehlte der Mannschaft vom früheren Meistertrainer Ottmar Hitzfeld häufig die Durchschlagskraft, um die Defensiv-Taktik der Jamaikaner zu knacken.
Nach zwei torlosen Unentschieden gegen Weißrussland und Montenegro konnte der Iran erneut nicht überzeugen. Zum ersten Mal in der direkten Vorbereitung stand der Braunschweiger Daniel Davari beim WM-Teilnehmer aus Asien im Tor und wurde nach 66 Minuten ausgewechselt. Beim Freistoß zum Gegentreffer durch Cussanda Silva (42. Minute) per Kopf aus kurzer Distanz blieb der Keeper auf der Linie und sah unglücklich aus. Den Ausgleich erzielte Karim Ansari Fard (57.) nach schöner Kombination.
Noch schlechter lief es für Honduras, der WM-Teilnehmer unterlag in Washington der Türkei mit 0:2 (0:0). Mevlut Erdinc in der 70. Minute und Caner Erkin 13 Minuten später erzielten die Tore für die Türken, die es nicht zur WM-Endrunde in Brasilien geschafft haben.