WM-Neuling Bosnien schlägt Mexiko
Chicago (dpa) - Die neuen Trikots passen - und auch sonst ist Bosnien-Herzegowina bereit für seine WM-Premiere. Vier Tage nach dem 2:1 gegen die Elfenbeinküste gewann die Mannschaft mit den drei Bundesliga-Profis Sejad Salihovic, Mensur Mujdza und Emir Spahic in der Startelf 1:0 (1:0) gegen Mexiko.
Zwei Siege gegen WM-Teilnehmer der Kategorie Mittelgewicht - schon vor dem Auftakt gegen Argentinien im Maracana-Stadion hat sich das Team von Trainer Safet Susic gehörigen Respekt verschafft. „Wir wollen der Welt zeigen, dass wir nicht zufällig dabei sind. Wir haben ein gutes Team und den Wunsch, in die nächste Runde zu ziehen“, sagte Susic nach dem letzten Test.
Das Duell gegen Argentinien im Finalstadion von Rio de Janeiro ist dabei gefühlt eine vorgezogene Bonus-Partie. „Für uns zählen vor allem die Spiele gegen Nigeria und Iran. Selbst wenn wir gegen Argentinien verlieren: Wenn wir uns gegen Nigeria und Iran durchsetzen, können wir uns fürs Achtelfinale qualifizieren“, betonte Susic immer wieder. Im Gegensatz zu Bosnien-Herzegowina sind die beiden Hauptkonkurrenten in der Gruppe F noch auf Formsuche. Iran schaffte gegen Angola zuletzt nur ein 1:1. Nigeria spielte am Dienstagabend gegen Griechenland 0:0.
Die Fußballer vom Balkan wissen den Schwung und das gute Gefühl der beiden Erfolge deswegen zu schätzen. „Wir sind froh über diesen Sieg. Ich denke, wir sind bereit“, meinte Torschütze Izet Hajrovic von Galatasary Istanbul. Nach 41 Minuten verwandelte er eine Vorlage von Salihovic. „Sejo hat den Ball zur richtigen Zeit gespielt. Ich habe erst nicht geglaubt, dass er bis zu mir durchkommt, aber dann habe ich meine Chance gesehen.“
Torhüter Asmir Begovic musste zwar in der zweiten Halbzeit mehrfach retten - aber auch Ex-Bundesligaprofi Edin Dzeko von Manchester City und seine Kollegen vergabenn insbesondere in der starken ersten Hälfte gute Gelegenheiten. „Bosnien hat gut gespielt“, meinte Mexikos Trainer Miguel Herrera. „Die haben zwei gute Halbzeiten gehabt. Und ihr Torwart war stark.“ Im eigenen Team ist dagegen noch viel zu tun. Insbesondere Javier „Chicharito“ Hernandez von Manchester United ist noch nicht in Bestform. „Ich habe etwas unglücklich gespielt heute und bin froh, dass das noch nicht die Weltmeisterschaft war“, sagte er. Gegen Kamerun, Brasilien und Kroatien muss mehr kommen.
Ganz anders ist die Stimmung bei den Bosniern: „Das war ein wichtiger Sieg für uns. Ich denke, wir sind vorbereitet“, meinte Dzeko. Aber auch nachdem der Kader am Freitag sein Quartier im Südosten von Sao Paulo bezieht, gibt es für Trainer Susic noch einiges an Arbeit. „Wir haben sechs Veränderungen gehabt und man hat gesehen, dass einige Spieler noch nicht bereit sind“, beschwerte er sich trotz der insgesamt gelungenen Vorstellung gegen Mexiko. Die würdigte der ehemalige Profi von Paris St. Germain aber auch: „Ich gratuliere den Spielern zum verdienten Sieg.“