Fußball-Regionalliga Der WSV ist schwer angeschlagen

Wuppertal · Gegen Dortmund müssten  A-Jugendliche aushelfen. Doch das Spiel am Samstag steht auf der Kippe. 

Viktor Maier hatte es in Aachen am schwersten erwischt - er musste vom Platz getragen werden - mit Kreuzbandriss, wie jetzt feststeht.

Foto: Kurt Keil

Ob die schwarz-gelbe Woche beim Wuppertaler SV eine Fortsetzung finden kann, wird sich wohl erst am heutigen Freitag um 12 Uhr entscheiden. Für dann ist eine Platzkommission angesagt, die den Regen durchweichten Rasen im Stadion am Zoo vor dem für Samstag, 14 Uhr, geplanten Heimspiel gegen die U 23 von Borussia Dortmund unter die Lupe nehmen soll. Der war am Donnerstag gesperrt, so dass die Regionalliga-Mannschaft des WSV zum Training auf den Kunstrasen  am Nocken ausweichen musste.

Aufgrund der prekären personellen Situation nach dem hart erkämpften 1:0 bei Alemannia Aachen müsste der WSV über eine Absage nicht traurig sein, auch wenn Trainer Adrian Alipour sagt: „Ich würde sehr gerne spielen und den Schwung aus dem Aachen-Spiel mitnehmen, da haben wir gesehen, was mit Wille und Kampf alles möglich ist.“

Viktor Maier fällt mit
Kreuzbandriss lange aus

Das hat den WSV allerdings viel gekostet - am meisten Winterzugang Viktor Maier. Für ihn war die Partie wenige Minuten nach seiner Einwechslung wieder beendet, weil er sich das Knie verdrehte. „Der Verdacht auf Kreuzbandriss hat sich bestätigt“, sagte Alipour am Donnerstag. Der 29 Jahre alte Stürmer, der als Ersatz für den abgewanderten Torjäger Christopher Kramer aus Verl geholt wurde und einen Vertrag bis 2020 erhalten hat, wird damit wohl über die Saison hinaus ausfallen. Laut Alipour soll er am kommenden Donnerstag operiert werden.

Neun A-Jugendliche waren in
dieser Woche mit im Training

Gegen Aachen hatten sich, wie berichtet, zudem Tjorben Uphoff (Mittelhandbruch, wird am Montag operiert, fällt zwei bis drei Wochen aus) und Torwart Sebastian Wickl (Bänderriss) schwer verletzt. Peter Schmetz hat nach seiner Roten Karte zwei Wochen Sperre erhalten. Rechnet man weiter die Langzeitverletzten Daniel Hägler und Yusa Alabas sowie Sascha Schünemann (Mittelhandbruch, inzwischen operiert) und Mario Andric (Bänderriss) ab, hat Alipour aktuell nur noch zwölf Feldspieler und mit Niklas Lübcke (war in Aachen für die letzten Minuten für Wickl gekommen) einen Torwart aus dem eigenen Kader. Daniel Grebe ist nach seinem Handbruch zumindest wieder im Training. „Das würden wir gegen Dortmund aus dem Kader der A-Jugend kompensieren“, sagt Alipour. In dieser Woche hatte er neun A-Jugendliche mit ins Training genommen. Gegen Aachen hatte Phil Britscho aus der A-Jugend bereits seine ersten 90 Regionalliga-Minuten absolviert, mit Nick Osygus ein zweiter A-Jugendlicher auf der Bank gesessen.

„In der Hierarchie steht die erste Mannschaft in jedem Verein oben, so ist das halt“, unterstützt Sportdirektor Manuel Bölstler die Linie, A-Jugendliche hochzuziehen. Natürlich wolle man die U 19 bei ihrem Saisonziel Bundesliga-Aufstieg so wenig wie möglich belasten. „Aber sie hat einen großen Kader und man kann das auch positiv sehen, dass immer wieder Jungs von unten bei uns mittrainieren. Wenn man alleine sieht, wie Phil Britscho sich hier weiterentwickelt hat.“

Bölstler und Alipour - das ist nach außen ohnehin eine Einheit. So war in den WSV-Gremien offenbar über die Position des Trainers diskutiert worden und Sportdirektor Bölstler hat ihn gestützt. „Ich habe Vorstandssprecher Alexander Eichner gesagt, dass ich finde, dass das Trainerteam hier eine hervorragende Arbeit macht“, so Bölstler. Alipour setzt in der jetzigen Situation weiter auf die Grundtugenden des Fußballs. Auf die Frage, mit welcher Taktik man der spielstarken Dortmunder U 23 mit dem jetzigen Personal wohl beikommen könne, antwortet er: „Die Taktik ist total egal, es kommt auf die Basics an - Kämpfen, Kratzen, Beißen.“

Die Pressekonferenz vom Donnerstag können Sie über den  Facebookauftritt von WZ Wuppertal verfolgen.