Knappmann schlägt eiskalt zu
Beim 2:1 Erfolg gegen Schalke II bog der WSV einen Rückstand noch um.
Wuppertal. Der Hoppelrasen in der Herner Mondpalast-Arena, der den Kickern beider Mannschaften zuvor Leben und das Spielen schwer gemacht hatte, war am Freitagabend beim Wuppertaler SV in der 88. Minute kurzzeitig vergessen. Just da drückte Christian Knappmann in bewährter Torjägermanier den Ball zum 2:1 über die Zweitvertretung von Schalke 04 über die Linie. Sein 29. Saisontor und der Sieg. Zuvor hatten nicht nur der Rasen, sondern auch das Schalker Team den Gästen viel abverlangt. Umso höher war zu bewerten, dass der WSV erneut einen 0:1-Rückstand umbog.
Mindestens ebenso groß wie die Freude über den sechsten Sieg im siebten Spiel hintereinander ohne Niederlage dürfte beim Tabellen-Fünften WSV nach Spielschluss diejenige darüber gewesen sein, dass man in der kommenden Woche noch einmal Zünglein an der Waage spielen darf. Dann kommt nämlich Tabellenführer Borussia Dortmund II — und der hat den Titel noch nicht sicher, weil Verfolger Lotte am Freitag ebenfalls gewann. So könnten die Wuppertaler dann vor eigenem Publikum die Meisterschaft mitentscheiden. Das lässt auf viele Zuschauer hoffen — vor allem aus Dortmund.
Am Freitag waren es nur 400 Zuschauer, die in der ersten Halbzeit einen überlegenen WSV sahen, dem aber auf dem Geläuf kaum klare Aktionen gelangen. So fiel das 0:1 nach 38 Minuten überraschend. Pech, dass sich kurz zuvor Rechtsaußen Jörn Zimmermann, dem Trainer Hans-Günter Bruns neben Torwart Martin Klafflsberger, Lukas van den Bergh und Ken Asaeda eine Chance in der Startaufstellung gegeben hatte, auf dem Acker wohl einen Bänderriss geholt hatte. So stand der WSV nur zu zehnt auf dem Platz, als Schalkes Alexander Langlitz gegen die in dieser Szene unachtsame WSV-Abwehr frei zum Kopfball kam. Auch Klafflsberger, der bis dahin einige gute Szenen gezeigt hatte, war chancenlos.
Doch so einfach wollte der WSV seine Serie dann doch nicht hergeben. Und dann war es ausgerechnet ein Ex-Schalker, der den verdienten Ausgleich erzielte. Marco Quotschalla knallte das Leder nach einer Zieba-Flanke volley aus zehn Metern in die Maschen (69.). Ein echter Knalleffekt.
Für einen Knalleffekt negativer Art sorgten leider sogenannte „WSV-Fans“, die im Block einen Böller hochgehen ließen, wodurch extrem viel Rauch entstand. Darüber dürfte auch auf der Rückfahrt noch zu reden gewesen sein, denn einige Spieler, unter anderem Christian Knappmann, hatten im Vorfeld versprochen, mit den Fans im Zug zurück nach Hause zu fahren. Die hatten kurz vor Knappmanns Tor noch „Ohne Knappi fahr’n wir nicht nach haus’“ angestimmt.