Mahir Saglik: Ein Meister im Wartestand

Der frühere WSV-Torjäger Mahir Saglik weiß noch nicht, ob er in Wolfsburg oder in der 2. Liga seine Karriere fortsetzen wird.

Wuppertal. Einen Stürmer wie Mahir Saglik hätte der Wuppertaler SV in der abgelaufenen Saison gut gebrauchen können. Dann wären die Rot-Blauen sicher nicht die Mannschaft mit den wenigsten erzielten Toren in der 3. Liga geworden. Doch Saglik hat den WSV vor einem Jahr verlassen. Wobei damals sicherlich niemand ahnen konnte, dass er aus der Regionalliga zum kommenden deutschen Meister wechseln würde.

Beim VfL Wolfsburg absolvierte der 26-Jährige zumindest regelmäßig Kurzeinsätze und und traf sogar im Uefa-Pokal beim AC Mailand, bevor im Winter die Ausleihe an den Karlsruher SC erfolgte. Das zweite Halbjahr möchte der Deutsch-Türke schnell vergessen. "Das war reine Zeitverschwendung."

Nun wird Mahir Saglik mit dem FC Ingolstadt 04 und Union Berlin in Verbindung gebracht. "Darüber mache ich mir im Moment keine Gedanken. Ich habe in Wolfsburg noch einen Vertrag bis 2011 und möchte dort auch wieder hin", sagt Saglik. Kein Wunder, schließlich dürfen die Wölfe in der kommenden Saison in der Champions League spielen.

"Dazu habe ich auch meinen kleinen Teil beigetragen, denn immerhin bin ich in der Hinrunde zu acht Einsätzen gekommen und habe beim 2:2 in Bochum auch den Ausgleich erzielt. Ich fühle mich schon als deutscher Meister", sagt Saglik, der nach einem kurzen Besuch bei seinen Eltern in Paderborn erst einmal in den Urlaub in die Türkei geflogen ist. Danach wird er wohl das Gespräch mit Wolfsburgs neuem Trainer Armin Veh suchen.

Viel wird für ihn davon abhängen, ob das galaktische Sturm-Duo Grafite und Edin Dzeko weiter für den VfL auf Torejagd gehen wird. Wenn ja, dann sinken die Chancen, über die Rolle des Ergänzungsspielers hinauszukommen. Da wäre Union Berlin als Zweitligist eine gute Adresse.

Möglich, dass Wolfsburg auf eine Ablösesumme verzichtet, sollte der neue Trainer Saglik den Durchbruch nicht zutrauen. Möglich aber auch, dass Armin Veh aufgrund der Mehrbelastung durch die Champions League auf einen großen Kader besteht.

Zum WSV wird Mahir Saglik nicht zurückkehren. "Ich telefoniere regelmäßig mit Tobias Damm und freue mich natürlich, dass der WSV den Klassenerhalt geschafft hat." An einen freiwilligen Abstieg des WSV aus der 3. Liga hat Saglik nie geglaubt. "Dafür ist Friedhelm Runge viel zu fußballbegeistert. Er hat nur wachrütteln wollen, weil er eben auch Erfolg haben möchte. Aber insgesamt ist er doch froh, dass sein Verein in der 3. Liga spielen kann."