Mathies zieht Antrag vor Gericht zurück
Der ehemalige WSV-Vorsitzende hatte mit seinem Antrag auf Einstweilige Verfügung den falschen Adressaten im Visier.
Wuppertal. Gerade mal 15 Minuten dauerte am Dienstag im Sitzungssaal L51 des Wuppertaler Landgerichts die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Klaus Mathies und dem Wuppertaler SV. Dann hatte der ehemalige Vorsitzende des WSV in Absprache mit seinem Anwalt den Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung gegen den Fußball-Oberligisten zurückgenommen.
Mathies hatte sich in einem Artikel der Westdeutschen Zeitung von WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner verunglimpft gefühlt. Da sich der WSV aber in einem laufenden Insolvenzverfahren befindet, war Eichner, obwohl sich die Einstweilige Verfügung nach Mathies Intention eigentlich gegen ihn richtete, gar nicht zuständig. Korrekter Adressat in allen (rechtlichen) Angelegenheiten, die mit dem WSV zu tun haben, ist nämlich Insolvenzverwalter Jörg Bornheimer.
Bornheimer, dem das Wohl des WSV sehr am Herzen liegt, war gestern bei der Sitzung zugegen, betonte seine Überparteilichkeit und sagte: „Ich habe den Termin persönlich wahrgenommen, um die Wogen zu glätten. Dies geschieht im Interesse des angestrebten Insolvenzplanverfahrens und der möglichst schnellen Aufhebung des Insolvenzverfahrens.“
Dass die Fronten zwischen Mathies und der neuen WSV-Führung verhärtet sind, wurde gestern erneut deutlich. Laut der Aussage von Mathies-Anwalt Frank Dörper ist sein Mandant, der im übrigen Stadionverbot beim WSV hat, auch verärgert über einen von Eichner unterschriebenen Brief, den der aktuelle WSV an ihn sandte. Dessen Inhalt sei so zu verstehen, so Dörper, dass sein Mandant mit der finanziellen Schieflage des WSV in Verbindung gebracht worden ist. „Darauf reagiert Herr Mathies allergisch“, so Dörper. Ob Mathies nun weitere rechtliche Schritte gegen Eichner unternimmt, konnte Dörper nicht sagen. „Wir werden überlegen, was wir tun“, so Dörper.