Nach zwei schwächeren Spielen muss sich der WSV in Straelen steigern WSV muss wieder in Fahrt kommen

Wuppertal · Ein umstrittener Handelfmeter - Moritz Römling war aus kurzer Distanz angeschossen worden - leitete die 0:2-Niederlage des Wuppertaler SV bei Preußen Münster ein. Es folgte der Platzverweis von Kevin Pytlik kurz nach der Pause und damit die frühe Entscheidung für die Gastgeber.

 Lars Bender fehlt dem WSV auch in Straelen.

Lars Bender fehlt dem WSV auch in Straelen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Doch beim WSV sucht man nach der Partie nicht nach Ausreden, sondern übt Selbstkritik. 

„Wir haben in der ersten Halbzeit leider nicht mutig genug gespielt, uns versteckt und die Zweikämpfe nicht von Anfang an angenommen. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Der Platzverweis und der zweite Gegentreffer waren weniger der Genickbruch, als unsere erste Halbzeit. Wir haben trotz Unterzahl im zweiten Durchgang besser gespielt und hatten da mehr Ballbesitzphasen“, sagte Kevin Rodrigues Pires nach der Partie. 

Der Mittelfeldspieler des WSV kündigte Besserung an. „Wir kommen immer wieder zurück, das haben die Spiele nach der Niederlage in Oberhausen bewiesen. Wir haben sechs von neun Spielen im neuen Jahr gewonnen - das ist schon eine gute Leistung. In Straelen wollen wir am Samstag den nächsten Dreier holen.“

Im Team sei die Abstimmung auf dem Platz insgesamt besser als in der Hinserie. „Ich fühle mich gut und bin fit - das trägt dazu bei, dass ich meine Leistung abrufen kann. Dadurch, dass ich erst im September gekommen bin, hatte ich keine richtige Vorbereitung. Es hat dann gedauert, bis ich auf einem Top-Level war. Fußballer hassen die Vorbereitung, aber letztendlich ist es dann doch das Wichtigste.“

WSV-Trainer Björn Mehnert attestiert seiner Mannschaft einen Leistungsabfall in den vergangenen beiden Spielen und warnt: „Wir haben bisher mit Blick auf die Tabelle noch gar nichts erreicht. Nachlässigkeiten werden in der Regionalliga bestraft, und deshalb kann der Tabellenletzte Ahlen den Tabellenzweiten Essen schlagen“, so Mehnert. Viele Kleinigkeiten hätten zur Niederlage in Münster beigetragen. Mehnert fordert zum Beispiel mehr Mut im Ballbesitz. „Die Platzverhältnisse hätten mehr fußballerische Lösungen zugelassen“, so Mehnert.

Große Torgefahr ging wie bereits beim 2:0-Sieg gegen Bergisch Gladbach nicht vom WSV aus. Das kritisierte auch Stephan Küsters, Sportlicher Leiter des WSV, der bald in die Personalgespräche für die kommende Saison einsteigen möchte. Die besten Voraussetzungen für konkrete Verhandlungen sind aber sichere Perspektiven für die kommende Spielzeit - und das betrifft neben der sportlichen auch die wirtschaftliche Ausrichtung des Vereins. 

Am Samstag in Straelen könnte der WSV einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt schaffen. Aktuell sieht Mehnert sein Team noch mitten im Abstiegskampf. Personell wird die Decke dünner: Kevin Pytlik und Joey Müller sind gesperrt, der Einsatz von Christopher Schorch (Knieprellung in Münster) ist fraglich, und mit Lars Bender (Rückenprobleme) fällt ein weiterer Kandidat für die Abwehrkette aus. Dafür meldet sich Daniel Grebe im Kader zurück. „Die Ausfälle sind eine Chance für junge Spieler“, sagt Mehnert und lobt den in Münster eingewechselten Furkan Tasdemir. „Der hat seine Sache gut gemacht.“ mkp/ab