Regionalliga WSV liefert Magerkost und holt drei Punkte gegen Bergisch Gladbach

Dem Wuppertaler SV gelang im Stadion am Zoo mit viel Glück ein 2:0 (0:0)-Sieg gegen den SV Bergisch Gladbach.

Semir Saric erlöste die Wuppertaler von der Zitterpartie und landete den ersten Treffer.

Foto: Fischer, Andreas H503840/Andreas Fischer

Der Wuppertaler SV landete im Stadion am Zoo einen glücklichen 2:0 (0:0)-Sieg gegen den SV Bergisch Gladbach. Allerdings konnte der WSV nicht an die starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Aus dem ersten Torabschluss resultierte das 1:0 durch Semir Saric (63.). Rückkehrer Kevin Hagemann setzt mit seinem Treffer zum 2:0 (90.) den Schlusspunkt. Mit den drei Punkten verabschiedet sich der WSV aus der Abstiegszone der Regionalliga West.

Die erste Halbzeit war aus Sicht des WSV zum Abhaken. Nicht der SV Bergisch Gladbach spielte wie ein Abstiegskandidat, sondern der Wuppertaler SV lieferte bis zur Pause eine unterirdische Vorstellung ab. Alle Stärken, die das Team in den vergangenen Wochen gezeigt hatte, ließ es von der ersten Minute an vermissen. Schläfrig, unkonzentriert, unmotiviert - bis auf Torhüter Patzler, der den WSV gegen Gäste-Torjäger Koruk vor einem frühen Rückstand bewahrte, spielte der WSV auf einem Niveau, das man längst überwunden geglaubt hatte.

Nach einer Viertelstunde hätte es 0:2 oder gar 0:3 stehen können, wobei die Gäste nicht alleine von kapitalen Patzern des WSV (Rückgaben von Schorch und Pytlik) profitierten, sondern auch spielerische Vorteile hatten. Mit einem aggressiven Pressing bis hinein in den Strafraum des WSV bestimmten die Bergischen die Partie und kamen zu einer Reihe von klaren Torchancen.

WSV-Trainer Björn Mehnert reagierte und schickte als Weckruf an sein Team bereits nach 15 Minuten alle Einwechselspieler zum Aufwärmen vor die Nordkurve. In der Folge verlief das Spiel etwas ausgeglichener, aber von einer echten Steigerung konnte noch immer keine Rede sein. Auch in der Offensive ließ der WSV alles vermissen, was ein gutes Fußballspiel ausmacht. 45 Minuten musste Gästetorhüter Lohmann kein einziges Mal zupacken. Welches taktische Konzept Trainer Mehnert seinen Jungs auch mit auf den Weg gegeben hatte - vor der Pause war keines zu erkennen.

Der Pausenpfiff beim Stand von 0:0 war das beste, was dem WSV passieren konnte. Fußball ist allerdings ein Spiel, das nicht immer logisch abläuft. Und so machte unter den wenigen Augenzeugen im Stadion am Zoo schon bald der Satz die Runde, dass der WSV angesichts der katastrophalen Leistung und des glücklichen Spielstands diese Partie eigentlich nur noch gewinnen könne. Für die Gäste aus dem Bergischen kam es, wie es nach den vergebenen Torchancen fast zwangsläufig kommen musste. Der erste platzierte Schuss aufs Tor durch Saric (62.) landete aus knapp 20 Metern zum Führungstreffer des WSV flach rechts unten im Netz. In den Minuten zuvor hatte der WSV das Spiel endlich besser in den Griff bekommen. Die Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererabwehrkette tat dem WSV gut. Hinzu kam, dass Bergisch Gladbach nicht mehr das hohe Tempo der Anfangsminuten gehen konnte.

Da der Fußballgott hin und wieder aber auch schlechte Leistungen bestraft, durfte sich der WSV mit der Führung im Rücken nicht allzu sicher fühlen. Zumal ein zweiter Treffer nur dann möglich gewesen wäre, wenn man auch wieder einmal zum Torabschluss gekommen wäre. Das gelang Saric erst in 86. Minute wieder. Nur eine Minute später traf Wüstenberger im Anschluss an eine Ecke die Latte. Torhüter Patzler wäre ohne Chance gewesen. Und so bewahrheitete sich eine andere Fußballerweisheit: Wer ganz unten in der Tabelle steht, der hat auch kein Glück. WSV-Rückkehrer Kevin Hagemann machte mit einem Solo in bewährter Manier zum 2:0-Endstand der Zitterpartie ein Ende.