Niederrhein-Pokal: WSV macht keine Experimente am Rhein

In der ersten Runde tritt der WSV Dienstagabend bei Rheingold Emmerich an. Anstoß ist 19 Uhr.

In der vergangenen Woche schaffte es der Wuppertaler SV mal wieder in den Hauptteil des Sportmagazins "kicker". Dort sollten nämlich einige Bundesliga-Profis von ihrer schwärzesten Stunde im DFB-Pokal erzählen und Pal Dardai von Hertha BSCBerlin sagte: "Das war das 0:2 in Wuppertal. Ich erinnere mich nur sehr ungern daran, denn ich habe das erste Gegentor verschuldet."

Damit demnächst auch andere Elite-Kicker wieder von unguten Erlebnissen an der Wupper berichten müssen, benötigt der WSV aber zunächst einmal fünf Auswärtssiege im Niederrhein-Pokal, mit denen sich das Team von Trainer Uwe Fuchs dann für den DFB-Pokal qualifiziert hätte. Erster Gegner ist am Dienstag der Bezirksligist VfB Rheingold Emmerich. Anstoß im Eugen-Reintjes-Stadion ist um 19 Uhr. "Keine Experimente" heißt das Motto beim WSV gegen den Achtligisten. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Startelf aus der Partie gegen Regensburg wieder beginnt. Verletzte gibt es bis auf Sven Lintjens (Kreuzbandriss) keine.

"Pokalspiele haben ihre eigenen Gesetze", benüht Stephan Holzum, der stellvertretende Vorsitzende von Rheingold Emmerich, eine alte Pokalweisheit und sieht sein Team nicht absolut chancenlos. Für den Verein aus der Grenzstadt zu den Niederlanden ist es das Spiel des Jahres. Auf der Internetseite der Rheinstädter konnten sie ihr Glück gar nicht fassen. "Kaum zu glauben, aber wahr - wir haben das höchst mögliche Los gezogen", wird dort gejubelt.

Die vereinseigene Sportanlage ist für ein derartiges Kaliber zu klein, also weicht der VfB ins etwa 4500 Zuschauer fassende Eugen-Reintjes-Stadion aus, in das mindestens 600 Besucher kommen müssen, damit der Klub kein Minus macht. Das sollte vermieden werden können, denn zu den Ligaspielen in der Bezirksklasse pilgern zwischen 300 und 400Fans zu Rheingold. Für den Pokal-Schlager gegen den WSV ist zudem der ganze Verein auf den Beinen. So übernehmen die Spieler der zweiten Mannschaft die Getränke-Ausgabe.

Einer der nicht kommen wird, ist Rainer Bonhof. Der berühmteste Sohn der Stadt hat seine Karriere nämlich einst beim Stadtrivalen Eintracht Emmerich begonnen. Vielleicht aber lässt sich ja Wolfgang "Trixie" Keuken sehen. Der heute 54-Jährige bestritt von 1974 bis 1976 25 Spiele für den WSV. Keuken kam damals als 19-Jähriger vom VfB Rheingold Emmerich an die Wupper. Auf diesen Wechsel ist auch das bislang einzige Aufeinandertreffen beider Vereine zurückzuführen. Der WSV gewann vor 35 Jahren das vereinbarte Ablösespiel im Eugen-Reintjes-Stadion mit 6:1. Eine Wiederholung am Dienstag ist erwünscht.