Wuppertaler SV Wirtz und die Neuen lassen den WSV jubeln

Der Fußball-Regionalligist siegt nach starker Leistung im Nachholspiel gegen Düsseldorfs U 23 klar mit 5:1 und klettert auf den siebten Tabellenplatz.

Wuppertaler SV: Wirtz und die Neuen lassen den WSV jubeln
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Besser hätte das Fußball-Jahr 2017 für den Wuppertaler SV nicht beginnen können. Schon nach vier Minuten der Nachholpartie gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf brandete am Freitag erstmals in diesem Jahr Jubel durch das Stadion am Zoo. Nach einer von Winterzugang Jan Holldack schön hereingebrachten Ecke, lief Enzo Wirtz in den Ball und traf aus kurzer Distanz zum frühen 1:0 für die Gastgeber. Diese Variante hatte der WSV vor einer Woche im letzten Test gegen Velbert (0:0) unter den Augen von Düsseldorfs Trainer Taskin Aksoy noch im Köcher gelassen. Am Ende stand es 5:1 (2:0) für den Regionalligisten, der damit gleich eindrucksvoll klarmachte, dass er schon sehr früh nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun haben will und in dieser Form sicher auch nicht wird. Die Düsseldorfer haben auf dem ersten Abstiegsplatz jetzt schon elf Punkte Rückstand auf die Wuppertaler, die auf Platz sieben kletterten.

Nachdem sich in der Winterpause viel beim WSV getan hatte - Stichwort Konzept 2020, zwei Leihspieler aus Großbritannien, mit Andreas Ivan von RWE noch einen dritten Zugang - fanden 3000 Zuschauer den Weg ins Stadion Zoo — angesichts der Kälte ein guter Wert. Der Flutlichttermin war vorgeschrieben, denn zeitgleich spielte die Erste der Fortuna. Die reiste so ohne Fans an, was die Polizei freute - den WSV-Kassierer aber weniger. In der Kasse könnte sich auch die Choreografie der Ultras negativ noch bemerkbar machen. Deren bunte Rauchkörper waren zwar effektvoll, sind aber verboten.

WSV gewinnt 5:1 gegen Fortuna U 23
20 Bilder

WSV gewinnt 5:1 gegen Fortuna U 23

20 Bilder

Feuerwerkseffekten von außen hätte das Spiel auch gar nicht bedurft. Enzo Wirtz setzte den guten Eindruck aus den Vorbereitungsspielen, wo er gleich mehrfach getroffen hatte, nahtlos fort. Andreas Ivan war noch rechtzeitig von seiner Zerrung genesen, um mit dem wie immer fleißigen und wieselflinken Kevin Hagemann hinter der neuen Spitze Yordi Teijsse für Unruhe zu sorgen. Der vom Dundee FC gekommene, sehr athletische Holländer, riss die Lücken, die der WSV dann nutzte. Einen Traumeinstand feierte Jan Holldack, der in England (FC Brentford) nicht nur gelernt hat, wie man aufopferungsvoll verteidigt, sondern auch wie man Tore schießt. Mit einem überlegten 16-Meter-Schuss nach schönem Spielzug scheiterte er noch an Fortuna-Schlussmann Justin vom Steeg. Acht Minuten später stand er goldrichtig, als sich ein Fortuna-Verteidiger im Strafraum zu viel Zeit ließ, den Ball zu klären. Holldack schnappte sich die Kugel und ließ vom Steeg keine Chance (29.).

Die Fortuna versteckte sich nicht, doch bis auf einen gefährlichen Schuss von Hendrik Lohmar, den der starke Sebastian Wickl im WSV-Tor nur abklatschen konnte, ließ die aufmerksame WSV-Abwehr nicht viel zu. Niklas Heidemann klärte in dieser brenzligen Szene. Die in der Vorbereitung voll eingespielte Viererkette agierte gut. Auch Rechtsverteidiger Kevin Pytlik, dem gegen Velbert ein Außenband im Knöchel gerissen war, konnte auflaufen. Ein Handicap war ihm nicht anzumerken. Probleme hatte dann aber möglicherweise Andreas Ivan. Vielleicht war es auch nur eine Vorsichtsmaßnahme, auf jeden Fall kam Enes Topal zur Pause für ihn.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es eine Inszenierung der Ultra-Fans, diesmal mit Fackeln und Raketen, weshalb Schiedsrichter Tim Pelzer die Partie kurz unterbrach. Den Spielfluss des WSV konnte das nicht bremsen. Enes Topal machte sich gleich nützlich, flankte aus linker Position im Strafraum auf den zweiten Pfosten, wo nun auch Yordi Theijsse seinen ersten Pflichtspieltreffer für den WSV erzielen durfte. Ein Augenblick der Unachtsamkeit führte dann zum Düsseldorfer 1:3. Karlo Igor Majic, zur Halbzeit gekommen, lief auf der rechten Seite Tristan Duschke und Jan Holldack weg und in der Mitte war Kaan Akca völlig frei. Doch der Torschütze sorgte selbst dafür, dass es nur ein Strohfeuer blieb. Kurz darauf hielt er gegen Enzo Wirtz den Fuß drauf und sah zu Recht Rot.

In Überzahl durfte Wirtz seine starke Leistung dann noch mit dem 4:1 krönen. Und der für Teijsse eingewechselte Ercan Aydogmus setzte mit seinem siebter Saisontreffer auf den perfekter Abend noch einen drauf.