WSV: Ein Punkt für die Moral
Nach guter zweiter Halbzeit holt der WSV gegen Siegen noch ein verdientes 2:2 (0:2).
Wuppertal. Für den WSV gibt es nach der wochenlangen Talfahrt in der Regionalliga endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Mit einer Energieleistung erkämpfte sich die Mannschaft am Dienstagabend in letzter Sekunde noch ein 2:2 gegen die Sportfreunde Siegen und beendete damit eine Negativserie von sechs Niederlagen in Folge.
Schiedsrichter Marc Frömel wollte schon abpfeifen, als sich Laurenz Wassinger noch einmal ein Herz nahm und aus 25 Metern abzog. Den vom Pfosten zurückprallenden Ball drückte Ramiz Pasiov über die Linie. Grenzenloser Jubel bei den 700 Zuschauern im Stadion am Zoo, die nicht mehr an ein Happy End glauben mochten. Wie wichtig der Punkt im Abstiegskampf für den WSV ist, wird sich noch zeigen. Für die Moral des Teams war er jedenfalls Gold wert.
Dabei sah es nach einer schwachen ersten Hälfte düster aus. Die erste kalte Dusche auf dem Feld folgte für den WSV bereits nach sieben Minuten, als die frech auftretenden Gäste die Abwehr der Gastgeber schwindelig spielte und Leon Binder nach einem Querpass im Strafraum frei stehend einschieben konnte.
Das war Gift für den WSV, der zunächst verunsichert wirkte und jegliche Spritzigkeit vermissen ließ. Von den spärlichen gefüllten Rängen kam ebenso keine Unterstützung. Dort werden die Reihen immer lichter — genauso wie im Verwaltungsrat. Aus dem trat am Montagabend der Vorsitzende Christoph Strieder zurück. Für eine Stellungnahme war er nicht erreichbar.
Auf dem Spielfeld erreichte die WSV-Misere den nächsten Höhepunkt, als Schiedsrichter Marc Frömel gegen Torwart Christoph Semmler (traf Veselinovic im Strafraum am Bein) Elfmeter pfiff und Daniel Grebe problemlos verwandelte. Den nächsten Elfmeter gab es auf der Gegenseite. Ein Siegener soll mit der Hand am Ball gewesen sein. Stürmer Benni Schröder (spielte für den verletzten Hans Kyei) nahm sich zwar selbstbewusst das Leder, doch der vermeintlich sichere Schütze (verwandelte für das Oberliga-Team acht Elfmeter) verschoss.
WSV-Trainer Fanz stellte zur Pause um und hatte wohl die richtigen Worte gefunden. Immerhin wirkte das Team nun mutiger und kam nach einem tollen Distanzschuss von Florian Abel schnell zum 1:2. Zeitweise warf die WSV alles nach vorne und erarbeitete sich durch Wassinger, Boztepe, Reichert, Schlieter und Fleßers (Heber auf die Latte) auch Chancen. Riesenerleichterung dann nach Pasiovs Ausgleich. Frömel pfiff nach dem 2:2 erst gar nicht mehr an.
Siegens Trainer Michael Boris: „Das Remis geht angesichts der zweiten Halbzeit in Ordnung.“