Regionalliga West Kramer rettet dem WSV einen Punkt in der Nachspielzeit
Die beiden Fußball-Regionalligisten WSV und SC Wiedenbrück haben sich einen harten Kampf geliefert. Einen Sieger gab es am Ende nicht.
Torjäger Christopher Kramer rettete dem Wuppertaler SV im Duell der Tabellennachbarn gegen den SC Wiedenbrück mit seinem Treffer zum 2:2 (1:2) in der Nachspielzeit vor 1684 Zuschauern im Stadion am Zoo einen verdienten Punkt. Lange sahen die Gastgeber im Spiel des Tabellensechsten gegen den Tabellenfünften nach zwei kapitalen individuellen Fehlern wie die Verlierer aus.
Doch auf Kramer, der auch den Anschlusstreffer erzielt hatte, war wieder einmal Verlass. Die Gäste kamen trotz des späten Ausgleichstreffers ihrem Ziel, als bester westfälischer Regionalligist in die erste DFB-Pokalhauptrunde einzuziehen, ein Stück näher.
Kopfschütteln auf den Rängen nach einer szenenweise kuriosen ersten Spielhälfte. Der WSV kam schwer in die Gänge, überließ dem SC Wiedenbrück die Initiative. Für den ersten Aufreger der Partie sorgte Niklas Heidemann, der mit einem fatalen Querpass in der eigenen Hälfte den ersten Gegentreffer einleitete. Diagnose: Sekundenschlaf. Mohammad nahm das Geschenk an, spielte auf Oliver Zech (12.), der Sebastian Wickl mit einem Flachschuss ins rechte Torwarteck keine Chance ließ.
Beim WSV wechselten sich auch in der Folge starke Aktionen mit bedenklichen Konzentrationsfehlern im Minutentakt ab. Der WSV machte über die linke Seite vor allem über Heidemann Druck nach vorne, war über diese Abwehrseite zunächst aber auch besonders anfällig.
Nach einem Patzer von Kevin Pytlik, der neben Tjorben Uphoff in der Innenverteidigung spielte, hatte David Hüsing , der für den Torschützen Aygun Yildirim (22.) zum 0:2 auflegte, völlig freie Bahn.
Nur drei Minuten später präsentierte sich der WSV wieder von seiner Schokoladenseite. Heidemann wurde über links freigespielt und dessen präzises Zuspiel musste Christopher Kramer (25.) nur noch über die Linie drücken.
So wechselhaft wie die Leistungen beider Mannschaften waren auch die des Schiedsrichterteams aus Luxemburg: Kurz vor der Pause forderte der WSV Strafstoß, nachdem Kramer am Fünfer zu Boden gegangen war. Doch auch die Gäste fühlten sich benachteiligt, als Pytlik dicht an der Strafraumgrenze foulte und es Freistoß statt Elfmeter gab.
Der WSV begann die zweite Spielhälfte konsequenter und drängte auf den Ausgleich. Die klareren Chance hatten aber wieder die Gäste. Zunächst vertändelte Pytlik den Ball am Strafraum, aber davon waren selbst die Gästestürmer überrascht. Wenig später hielt Wickl den WSV mit einer tollen Parade nach einem Schuss von Mohammed Büyüksakarya im Spiel.
Der Einsatz stimmte beim WSV, obwohl sich die Mannschaft in einigen Szenen weiterhin selbst im Weg stand. Nach Hereingabe von Silvio Pagano, der nun offensiver wurde, scheiterte Kramer (67.) aus kurzer Distanz an Torhüter Marcel Hölscher und am Außenpfosten.
Eine Viertelstunde vor Schluss meldete sich Kapitän Gaetano Manno zurück an Bord. Zuvor war schon Enzo Wirtz für die Schlussoffensive ins Spiel gekommen. Kramer hatte den Ausgleich Sekunden später auf dem Fuß, aber Tristan Duschke, der bis zur Winterpause noch für den WSV auflief, warf sich dazwischen und klärte zur Ecke. Zu diesem Zeitpunkt wäre der Ausgleichstreffer längst verdient gewesen, der SCW beschränkte sich auf gelegentliche Konter und konnte sich erst in den Schlussminuten wieder befreien.
Christopher Kramer belohnte sich und seine Mitspieler, als er in der Nachspielzeit die Ruhe vor dem heranstürmenden Marcel Hölscher bewahrte. Sein 15. Saisontreffer ließ die Fans jubeln, während es kurze Zeit später noch Gästespieler Antonyos Celik, der die Nerven verlor, mit einer roten Karte erwischte.
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WSV: Wickl - Pagano, Uphoff, Pytlik, Heidemann - Schünemann (77. Manno), Windmüller - Topal, Saric (68.), Cirillo - Kramer.
Wiedenbrück: Hölscher - Wolff, Duschke, Büyüksakarya, Matovina, Hüsing (70. Celik), Leenemann - Strickmann, Mohammad (70. Geisler), Zech (87. Harrer) - Yildirim.
Tore: 0:1 Zech (11.), 0:2 Yildirim (22.); 1:2 Kramer (25.), 2:2 Kramer (90.)
Karten: Gelb: Topal (53.), Rote: Celik (90.)
Zuschauer: 1684