WSV-Form ist noch ein Rätsel

Nach zwei Testspielen hält sich der Erkenntnisgewinn beim Regionalligisten in Grenzen.

Wuppertal. Zwölf Tage vor Meisterschaftsbeginn (am 5. August gegen Fortuna Düsseldorf II) sind weder Form noch Stammformation des WSV seriös einzuschätzen. Auch die beiden Testspiele gegen den VfB Schwelm (14:1) und FSV Vohwinkel (2:0) brachten diesbezüglich keine wirklich neuen (personellen) Erkenntnisse, denn die Mannschaft von Trainer Karsten Hutwelker wurde nicht nennenswert gefordert. Das galt in beiden Spielen vor allem für die Defensiv-Abteilung.

Hutwelker war nach dem versprochenen Spiel gegen den engagierten Landesligisten, GA-Pokalsieger und Hallenstadtmeister aus Vohwinkel denn auch froh, beide Spiele über die Bühne gebracht zu haben. Das hat nichts mit mangelnder Wertschätzung für die unterklassigen Gegner zu tun. „Aber nach einem zehntägigen Trainingslager sind solche Spiele Muster ohne Wert, und das ärgert mich“, sagte Hutwelker und schlich ein wenig knurrig von der Anlage an der Oberbergischen Straße.

„Große Baustellen“ im Team sieht der WSV-Trainer derzeit nicht. Angesichts des geringen Leistungsgefälles auf den doppelt und dreifach besetzten Positionen (zum Beispiel im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr) nachvollziehbar. Im Spiel gegen Vohwinkel wurde aber deutlich, dass dem Team weiterhin ein kreativer und geschickter Spielgestalter, der die Bälle exakter in die Spitze spielen kann, gut tun würde.

Auf die Frage, wo die Mannschaft stehe, sagte Hutwelker am Samstag: „Das weiß ich, werde es aber nicht sagen.“ Er erwarte nun aber mit Spannung die beiden noch verbleibenden Testspiele gegen Al-Shabab (Dienstag, 19 Uhr) und am Freitag gegen Preußen Münster. „Ich hoffe, dass in diesen Spielen auch mal Druck gegen uns aufgebaut wird und wir auf Situationen reagieren müssen. Nach diesen Spielen wissen wir, wo wir noch den Finger in die Wunde legen müssen.“

Eine klare Erkenntnis gab’s dann doch am Samstag: Bastian Sube, Nummer zwei im Tor, kann’s auch im Feld. Bei seinem neunminütigen Einsatz als Mittelstürmer bekam der 19-Jährige Szenenapplaus, unter anderem für einen gelungen getretenen Eckball. „Wir hatten keine Spieler mehr, und ich wollte ihm ein bisschen Spielpraxis verschaffen“, sagte Hutwelker.

Beim FSV Vohwinkel, der sich körperlich fit gegen den WSV präsentierte, war Stefan Kobsch, sportlicher Leiter des FSV, recht zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft. „Bei uns haben noch einige wichtige Spieler gefehlt. Wir haben in der ersten Halbzeit wenig zugelassen und in der zweiten gut gestanden.“ Laut Co.-Trainer Stefan Vollmerhausen beginnt beim FSV nun die heiße Phase der taktischen Schulung. Holger Gaißmayer saß übrigens nicht auf der FSV-Bank, weil er im Rahmen der Saisoneröffnung des 1. FC Köln im voll besetzten RheinEnergie-Stadion mit der Traditionself des FC gegen den FC Arsenal London spielte.