WSV ist vor Siegens Torjäger Sven Michels gewarnt
Wuppertal. Schon den am Montag beurlaubten WSV-Trainer Hans-Günter Bruns hatte die Spielweise der VfL Bochum U 23 genervt, weil deren Akteure ohne ein erkennbares System auf dem Platz durcheinander laufen.
Am vergangenen Samstag musste auch Kollege Michael Boris diese unliebsame Erfahrung machen, denn seine Sportfreunde Siegen kassierten durch ein 1:2 in der Lohrheide ihre erste Auswärtsniederlage. „Die Bochumer sind unberechenbar, weil sie völlig unorthodox agieren“, sagte Boris. Der 37-Jährige ist aber anders als Bruns durch diese Schlappe nicht unter Druck geraten. Zu gut hat sich der Aufsteiger aus dem Siegerland bislang geschlagen, steht auf Platz fünf zwei Ränge vor dem WSV.
Dass dies auch am Sonntag (14.30 Uhr, Leimbachstadion) gegen den WSV so bleibt, dafür soll erneut Sven Michel sorgen. Der 22-Jährige hat bereits zwölf Saisontreffer erzielt und ist auf dem besten Wege, die Nachfolge Christian Knappmanns als Torjäger der Regionalliga anzutreten. Vor zwei Jahren kam Sven Michel vom Landesligisten SuS Niederschelden, nun wird schon mit dem dort ebenfalls bei den Sportfreunden groß gewordenen Patrick Helmes verglichen. Michel ist Linksfuß, jung, schnell, wendig, körperlich robust und abgezockt. Das weckt Begehrlichkeiten. Der 1. FC Köln, Paderborn, St. Pauli, Cottbus, Aalen und RB Leipzig sollen Interesse haben und auch der Besuch von Max Eberl beim Spiel in Bochum dürfte nicht der Langeweile des Gladbacher Sportdirektors geschuldet gewesen sein. „Es ist wohl Wunschdenken, Sven zu behalten“, so Siegens sportlicher Leiter Lutz Lindemann. Gut möglich, dass er ihn sogar schon in der Winterpause gehen lässt, damit Siegen noch eine Ablöse kassieren kann.
Am Sonntag aber ist er — ebenso wie wohl Ex-WSVer Waldemar Schattner als Rechtsverteidiger — dabei, und mit seinen Toren soll Siegen gegen den WSV siegen. „Unser Tabellenplatz beweist ja, das wir über eine gewisse Qualität verfügen“, sagte Trainer Boris. tsch
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