WSV legt Bauchlandung hin
Nach der 0:1-Niederlage in Regensburg frieren die Wuppertaler am Tabellenende fest.
Regensburg. Der Kaltstart des Wuppertaler SV ins Fußballjahr 2010 ist gehörig misslungen. Bei der 0:1 (0:1)-Niederlage gegen Jahn Regensburg kam der WSV bei eisigen Temperaturen (minus sechs Grad) über die gesamten 90 Minuten nicht auf Betriebstemperatur, sondern fror regelrecht am Tabellenende fest. Die schwierigen Platzverhältnisse im Jahn-Stadion dürfen aber nicht als Entschuldigung gelten. Der knüppelhart gefrorene Rasen war zwar rutschig, aber der Ball konnte durchaus kontrolliert gespielt werden. Dennoch versuchte es der WSV zumeist mit weiten, hohen Bällen. Kein gutes Mittel gegen die sattelfeste Regensburger Abwehr.
Ärgerlich für den WSV und das tapfere Häuflein mitgereister Wuppertaler Fans, dass ausgerechnet Marcel Reichwein mit einem Schuss aus acht Metern ins lange Eck das Tor des Tages erzielte. Reichwein hatte sich im Sommer nicht auf einen neuen Vertrag mit dem WSV einigen können. In der Hinrunde lief er für den Zweitligisten Rot-Weiß Ahlen auf und wechselte erst in der Winterpause zu Jahn Regensburg. Dass er in seinem ersten Pflichtspiel für "den Jahn" ausgerechnet gegen seinen früheren Verein getroffen hat, dürfte den Stürmer besonders freuen.
Einen torgefährlichen Angreifer suchte man dagegen gestern Abend in den Reihen des WSV vergebens. Der Tabellenletzte hatte vor dem Gegentreffer zwar 20 starke Minuten, blieb aber im Spiel in die Spitze zu unpräzise. Nicht eine einzige klar herausgespielte Chance sprang heraus. WSV-Trainer Uwe Fuchs zog in der Pause die Konsequenzen und brachte für den enttäuschenden Nermin Celikovic Edgar Bernhardt. Er hätte aber auch zu diesem Zeitpunkt schon Fatmir Vata, den zweiten offensiven Mittelfeldspieler, auswechseln können, an dem die Partie ebenfalls völlig vorbeigelaufen war. Später kam dann Braun für Vata. aber auch dieser Wechsel zahlte sich nicht aus. Der WSV war ohne Mitja Schäfer (verletzt) und Karsten Fischer (erkrankt) ins Spiel gegangen, was sich vor allem im Spielaufbau bemerkbar machte. So blieb vieles nur Stückwerk, und selbst in der Schlussphase konnte der WSV keinen großen Druck auf das Tor der Gastgeber ausüben.
In Regensburg durften sich die Jahn-Fans zu den Gewinnern des Tages zählen, denn sie hatten mit einer Schnee-Räumaktion das Spielfeld Ende der vergangenen Woche erst bespielbar gemacht. Eine Anstrengung, die sich bezahlt machte, denn die heimstarken Regensburger schafften den Sprung vom elften auf den siebten Tabellenplatz. "Dass überhaupt bei solchen Bedingungen gespielt wird, liegt am dichten Terminkalender. Für uns ist die Rechnung aufgegangen", sagte Markus Weinzierl, Trainer von Jahn Regensburg. Für den WSV dagegen spitzt sich die Lage am Tabellenende zu, denn am Samstag wartet in Sandhausen die nächste Auswärtsaufgabe. Und im Stadion am Zoo wird derweil noch immer Schnee geschippt.